Frankfurt sei dabei Favorit, sagte Daiwa-Chef Seiji Nakata der Nachrichtenagentur Reuters. Schließlich habe das Brokerhaus am Main bereits seine Sparte Investmentbanking angesiedelt. "Es geht um Dutzende Arbeitsplätze, möglicherweise inklusive Management, und das kann ohne viel Zeit oder Kosten umgesetzt werden." Eine Entscheidung werde wohl Mitte Juni getroffen. Daiwa werde aber auch nach dem Brexit Mitarbeiter in London haben. Auf eine genaue Zahl wollte sich Nakata nicht festlegen. Das Unternehmen hat etwa 450 Beschäftigte in Großbritannien.

Nach dem geplanten EU-Austritt Großbritanniens brauchen in London ansässige Finanzinstitute eine eigene Gesellschaft mit Banklizenz in einem EU-Land, um ihre Produkte und Dienstleistungen in den verbleibenden 27 Mitgliedstaaten vertreiben zu dürfen. Für Frankfurt sprechen die stabile deutsche Wirtschaft und die gute Infrastruktur. Hinzu kommt, dass die Europäische Zentralbank dort ihren Sitz hat.

Finanzmanager, Bankenaufseher und Standortvermarkter gehen davon aus, dass auch die fünf US-Großbanken Goldman Sachs, JP Morgan, Morgan Stanley, Citi und Bank of America zahlreiche Geschäfte von der Themse an den Main verschieben werden.