Düsseldorf (awp/sda/dpa) - Die drohende Rezession wird nach Einschätzung der Unternehmensberatung McKinsey auch bei den Herstellern von Luxusprodukten Spuren hinterlassen. "Unsere Analysen zeigen, dass wir auf dem Luxusmarkt im kommenden Jahr nicht mehr die zweistelligen Wachstumsraten haben werden wie 2021 oder 2022", sagte der für das Geschäft mit dem Luxus zuständige McKinsey-Experte Achim Berg der Deutschen Presse-Agentur.

"Wer sagt, die reichen Leute haben immer Geld, und deshalb wird Luxus weiter laufen, macht es sich ein bisschen zu einfach", betonte Berg. Das stimme zwar am oberen Ende des Luxussegments. Aber in den vergangenen Jahre habe es eine gewisse Demokratisierung des Luxus gegeben.

Mit Anleihen bei der Streetware und dem Casual-Trend sei es den Luxusherstellern gelungen, ihre Kundengruppe deutlich zu verbreitern. "Gerade viele jüngere Kunden haben die Edelmarken für sich entdeckt. Für viele Luxusunternehmen ist das inzwischen ein relevantes Marktsegment. Und hier werden auch sie die sinkende Konsumlust in der Bevölkerung zu spüren bekommen."

Keine wirklich schwierigen Zeiten für Luxus

Mit wirklich schwierigen Zeiten für die Luxusbranche rechnet der Experte allerdings nicht. "Die Luxushersteller werden sich auch in einer Rezession als sehr widerstandsfähig erweisen. Luxus wird weiter wachsen", prognostizierte er.

Von einer Rezession profitieren könnte nach Einschätzung des Branchenkenners der Secondhand-Markt für Luxusprodukte. "Die Begehrlichkeit ist da. Die Leute wollen weiter Luxusartikel kaufen, auch wenn das Geld knapper ist." Luxusprodukte seien für viele Menschen heute ein Mittel zur Selbstdarstellung. "Darauf werden sie auch in der Rezession nicht verzichten wollen."