Die neuseeländische Entscheidung vom Mittwoch, die mit Spannung erwartete Zinserhöhung nicht vorzunehmen, erinnert an die Herausforderungen, denen sich die großen Zentralbanken gegenübersehen, wenn sie sich bemühen, von den Notfallmaßnahmen wegzukommen, während das Coronavirus weiterhin eine Gefahr für das Wachstum darstellt.

Die Entscheidungsträger der neuseeländischen Zentralbank haben schnell einen anderen Gang eingelegt, nachdem das Land wegen einer Handvoll neuer Fälle von COVID-19 in eine kurzfristige Abriegelung versetzt wurde.

Mit einer Zinserhöhung wird noch vor Jahresende gerechnet, was dem Kiwi-Dollar, der in den letzten beiden Sitzungen unter die Räder gekommen ist, etwas Unterstützung verleiht.

Die Anleger erhoffen sich außerdem neue Hinweise auf den Zeitpunkt und das Tempo der Reduzierung der Anleihekäufe durch die US-Notenbank.

Sie werden sich mit dem Protokoll der Sitzung vom 27. und 28. Juli befassen, auf der die Notenbanker den Aufschwung trotz des Auftretens der Delta-Variante des Coronavirus für fortgesetzt erklärten.

Das Protokoll dürfte für die kurzfristigen Aussichten des Greenback und der Treasury-Renditen von entscheidender Bedeutung sein, insbesondere wenn es bestätigt, dass mehr Entscheidungsträger dazu neigen, die Anleihekaufpläne bis Ende des Jahres zu reduzieren.

Natürlich haben die seitherigen Wirtschaftsdaten die Lage etwas getrübt.

Starke Arbeitsmarktzahlen haben eine Reihe von Entscheidungsträgern dazu veranlasst, die Diskussion über einen früheren als den erwarteten Beginn des Tapering zu verstärken.

Dennoch fielen die Einzelhandelsumsätze im Juli stärker als erwartet, wie Daten vom Dienstag zeigten, was auf eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums zu Beginn des dritten Quartals hindeutet.

Der Fed-Vorsitzende Jerome Powell sagte am Dienstag, es sei noch unklar, ob der verstärkte Ausbruch des Coronavirus Delta-Variante einen spürbaren Einfluss auf die Wirtschaft haben werde.

Wichtige Entwicklungen, die den Märkten am Mittwoch mehr Orientierung geben dürften:

- Die US-Notenbank veröffentlicht das Protokoll der Sitzung vom 27. und 28. Juli 2021 - 1800 GMT

- Norwegens Staatsfonds legt Ergebnisse für das zweite Quartal vor.

Britische Verbraucherpreisinflation fällt im Juli auf das 2%-Ziel der BoE

- U.S.-Gewinn: Robinhood Markets Inc Q2.

- Europäische Ergebnisse: TBC Bank Gruppe Q2.

- Veröffentlichung der Inflationsdaten für die Slowakei und Südafrika.

-Die dänische Brauerei Carlsberg hob am Mittwoch ihre Gewinnprognose für das Gesamtjahr an, nachdem sie einen über den Erwartungen liegenden Umsatz für das zweite Quartal gemeldet hatte.

(GRAFIK - Neuseeland hält an den Zinssätzen fest, rechnet aber mit Zinserhöhungen, wenn das Delta eintritt: )