BASEL (dpa-AFX) - Der Schweizer Agrarchemiekonzern Syngenta zahlt wegen der erwarteten Übernahme durch das chinesische Unternehmen ChemChina keine Dividende. Bei der im Juni geplanten Hauptversammlung werde den Aktionären vorgeschlagen, dass es für 2016 keine direkte Gewinnbeteiligung der Anteilseigner gebe, teilte der Konzern am Mittwoch in Basel mit. Die rund 43 Milliarden Dollar teure Übernahme durch ChemChina soll bis zur Jahresmitte abgeschlossen sein.

Im vergangenen Jahr kämpfte das Schweizer Unternehmen wie die Konkurrenz mit einem schwierigen Umfeld seiner wichtigsten Kunden. In der Landwirtschaftsbranche sorgten zuletzt niedrige Preise für viele Produkte und zum Teil ungünstiges Wetter für Probleme. Beim Agrarchemiekonzern Syngenta sorgte dies für einen Umsatzrückgang um fünf Prozent auf 12,8 Milliarden Dollar (rund 12 Mrd Euro). Der Gewinn fiel um zwölf Prozent auf 1,2 Milliarden Dollar.

Wegen der Probleme einiger Unternehmen und der Geschäftschancen aufgrund der wachsenden Weltbevölkerung ist derzeit viel Bewegung in der Branche. So will der deutsche Konzern Bayer den Konkurrenten Monsanto für rund 66 Milliarden Euro übernehmen. Es wäre der größte Zukauf durch einen deutschen Konzern im Ausland. Bayer würde damit mit einem Schlag zur Nummer eins bei Saatgut und Pflanzenschutzmitteln.

Syngenta steht wiederum vor der Übernahme durch ChemChina, und in den Vereinigten Staaten wollen die Chemieunternehmen Dupont und Dow Chemical fusionieren. Beide haben zwar andere Schwerpunkte, sind aber auch im Agrarbereich tätig. Wegen der vielen Fusionen und Zusammenschlüsse prüfen Kartellbehörden weltweit die derzeitigen Übernahmepläne intensiv./zb/stw/das