LUXEMBURG (dpa-AFX) - Der Gewerbeimmobilien-Spezialist Aroundtown hat im ersten Quartal weiter mit den Folgen der Corona-Pandemie gerungen. Bereinigt um die Corona-Effekte blieb das operative Ergebnis allerdings fast stabil - zudem wurde die Prognose für das laufende Jahr bestätigt. Die zuletzt gut gelaufene Aktie legte weiter zu. Der operative Gewinn - gemessen an der in der Branche wichtigen Kenngröße Funds from Operation (FFO 1) - fiel in den ersten drei Monaten des Jahres um rund ein Drittel auf knapp 87 Millionen Euro, wie das im MDax notierte Unternehmen am Donnerstag in Luxemburg mitteilte.

Bereinigt um die Folgen der Corona-Effekte wie Mietausfälle vor allem im Hotelsegment sei der operative Gewinn um zwei Prozent auf knapp 125 Millionen Euro gefallen. Das Ergebnis fiel damit im Großen und Ganzen im Rahmen der Erwartungen des Unternehmens und der Experten aus. Im laufenden Jahr soll das operative Ergebnis (FFO 1) 2021 bereinigt um Corona-Folgen weiter zwischen 340 und 370 Millionen Euro liegen und sich damit nach dem Rückgang im Vorjahr stabilisieren. 2020 war der Wert um ein Fünftel auf 358 Millionen Euro gesunken.

Bei der Dividende für das laufende Jahr stellt Aroundtown weiter einen Wert zwischen 22 und 24 Cent in Aussicht. Der Konzern will die Ausschüttung an die Aktionäre künftig stärker an der Entwicklung des operativen Gewinns koppeln - so sollen drei Viertel davon als Dividende ausgezahlt werden. Zudem kauft das Unternehmen derzeit Aktien zurück - das Programm umfasst bis zu einer halben Milliarde Euro. Bis zum 21. Mai wurden bereits Anteile für rund 120 Millionen Euro zurückgekauft.

Das war ein Grund für den jüngsten Höhenflug der Aktie. Die Quartalszahlen wirkten sich ebenfalls positiv aus - der Kurs legte im frühen Handel bis zu 1,44 Prozent auf 6,906 Euro und damit den höchsten Stand seit März 2020 zu. Vom Rekordhoch in Höhe von 8,882 Euro Mitte Februar 2020, also bevor sich die Corona-Pandemie in Europa ausgebreitet hatte, ist das Papier allerdings noch weit entfernt.

Damals hatte unter anderem die geglückte Übernahme des Konkurrenten TLG die Kurse beflügelt. Aroundtown wurde 2004 vom israelischen Geschäftsmann Yakir Gabay gegründet und 2015 an die Börse gebracht. Mit dem TLG-Kauf wurden die Luxemburger zum größten Anbieter von Büroimmobilien in Europa. Zudem ist das Unternehmen mit knapp 40 Prozent am Wohnimmobilienkonzern Grand City Properties beteiligt.

Das in der Öffentlichkeit bis dato weitgehend unbekannte Unternehmen Aroundtown aus Luxemburg geriet im Sommer 2019 mit dem Engagement als Trikotsponsor des Bundesliga-Aufsteigers Union Berlin in die Schlagzeilen. Der Konzern ist wegen seines schwer durchschaubaren Firmengeflechts allerdings sehr umstritten./zb/ngu/stk