FRANKFURT (Dow Jones)--Trotz eines iranischen Raketenangriffs auf Israel am Wochenende hat der deutsche Aktienmarkt am Montag mit kleinen Gewinnen geschlossen. Die Anleger glauben offenbar nicht an eine Eskalation der Lage im Nahen Osten, auch wenn eine solche nach Einschätzung von CMC jederzeit möglich ist. Der DAX gewann 0,5 Prozent auf 18.027 Punkte. Der Ölpreis gab sogar nach, Brent fiel unter die Marke von 90 Dollar. Starke US-Einzelhandelsumsätze stützten die Notierungen nur kurz. Diese sind im März um 0,7 Prozent gestiegen und damit weit über der Schätzung von 0,3 Prozent. Das spricht für eine resiliente US-Wirtschaft, zugleich aber auch für eine andauernd restriktive Geldpolitik der US-Notenbank.

Das größte geopolitische Risiko für die internationalen Märkte wäre laut Holger Schmieding, Chefvolkswirt bei Berenberg, eine Blockade der Öltransporte in der Straße von Hormuz durch den Iran. "Das würde aber auch den Iran selbst stark treffen, deshalb werden die Mullahs voraussichtlich nicht so weit gehen", so der Kapitalmarktexperte. Abgesehen von der allgemeinen Verunsicherung sollte der aktuelle Konflikt zwischen Israel und dem Iran keinen starken Einfluss auf die Weltwirtschaft haben, zeigte er sich vergleichsweise gelassen. Der Prozess steigender Prognosen für die Weltwirtschaft setze sich fort, sagte er.


    Berichtssaison wirft ihre Schatten voraus 

Die nahende Berichtssaison warf ihre Schatten voraus. Nach vorläufigen Zahlen für das erste Quartal und einer Warnung für das Gesamtjahr gaben Lufthansa 4,6 Prozent nach. Das EBIT im ersten Quartal liegt, belastet unter anderem von hohen Streikkosten, bei minus 849 Millionen Euro - dem steht etwa eine Schätzung von JP Morgan von minus 686 Millionen Euro entgegen. Für das Gesamtjahr rechnet die Airline nun nur noch mit einem EBIT von rund 2,20 Milliarden Euro - hier liegt die Schätzung der Analysten bei 2,52 Milliarden. Besser erging es Douglas - nach Zahlen schloss das Papier 1,1 Prozent fester. Steigende Renditen an den Anleihemärkten bekamen Immobilienaktien nicht gut: Vonovia verloren 0,9 Prozent oder Aroundtown 3,1 Prozent.

Tagesgewinner im DAX waren Adidas mit plus 4,2 Prozent. Morgan Stanley hat die Einstufung für die Aktie auf Overweight erhöht. Die Analysten sind der Ansicht, dass die zunehmende Umsatzdynamik von Adidas die Risiken für die Aktie überwiegt. Eine Untersuchung der Vertriebskanäle deute darauf hin, dass sich die Stimmung und das Umsatzmomentum bei Adidas verbesserten. Nach dem Aufwärtsschub vom Freitag gaben RWE derweil 1,5 Prozent nach.


=== 
INDEX                                       zuletzt  +/- %  +/- % YTD 
DAX                                       18.026,58  +0,5%     +7,47% 
DAX-Future                                18.244,00  +0,6%     +6,05% 
XDAX                                      18.016,31  +0,9%     +7,44% 
MDAX                                      26.428,31  -0,6%     -2,61% 
TecDAX                                     3.332,87  +0,2%     -0,14% 
SDAX                                      14.265,56  -0,6%     +2,19% 
zuletzt                                   +/- Ticks 
Bund-Future                                  131,70    -80 
YTD - bezogen auf Schlusskurs Vortag 
 
 
Index   Gewinner  Verlierer  unv.  Umsatz Mio Euro  Mio Aktien  Vortag 
DAX           24         16     0          3.238,1        66,7    80,3 
MDAX          17         29     4            649,7        41,5    36,7 
TecDAX        13         14     3            799,3        19,9    23,3 
SDAX          21         43     6            102,4         8,2     9,9 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/cln

(END) Dow Jones Newswires

April 15, 2024 11:50 ET (15:50 GMT)