Deliveroo-Investment von Amazon gerät in Fokus von Wettbewerbshütern
Am 11. Dezember 2019 um 13:53 Uhr
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LONDON (dpa-AFX) - Die Investition von Onlinehändler Amazon in den Essenslieferanten Deliveroo ruft britische Wettbewerbshüter auf den Plan. Die Competition and Markets Authority (CMA) hegt Sorge, dass sich der Wettbewerb zu Ungunsten der britischen Verbraucher entwickeln könnte. Der Fall verlange möglicherweise tiefergehende Ermittlungen, teilte die CMA am Mittwoch in London mit.
Amazon hatte bei einer Finanzierungsrunde in Höhe von 575 Millionen Dollar für Deliveroo im Mai den größten Anteil übernommen. Obwohl Amazon nicht die volle Kontrolle über das Geschäft von Deliveroo übernehme, könne das Investment trotzdem die künftige Unternehmensstrategie beeinflussen, argumentiert die CMA. Bisher seien die beiden Unternehmen in einigen Märkten als Konkurrenten aufgetreten.
Konkret fürchten die Wettbewerbshüter, dass Amazon kein Interesse mehr haben könnte, wieder ins britische Geschäft mit Auslieferungen von Restaurantessen einzusteigen. Außerdem könnte der Deal dem Wettbewerb im wachsenden Markt für Onlineshopping in Supermärkten schaden./niw/mis
Amazon.com, Inc. ist einer der Weltmarktführer im Online-Vertrieb von Produkten an die breite Öffentlichkeit. Der Konzern betreibt auch einen Marktplatz, auf dem Privatpersonen und Vertriebsunternehmen ihre Kauf- und Verkaufstransaktionen für Waren und Dienstleistungen abwickeln können. Die Tätigkeit ist auf drei Produkt- und Dienstleistungsfamilien ausgerichtet: - Elektronik- und Computerprodukte: Spielzeug, Kameras, Computer, Laptops und Peripheriegeräte, Fernsehgeräte, Stereoanlagen, Lesegeräte, drahtlose Kommunikationsprodukte usw. Amazon.com bietet auch Küchen- und Gartengeräte, Kleidung, Schönheitsprodukte, etc. an; - Kulturprodukte: Bücher, Musikprodukte, Videospiele und DVDs; - Sonstiges: vor allem Internetschnittstellen und Anwendungsentwicklungsdienste. Der Nettoumsatz teilt sich nach Einnahmequellen in den Verkauf von Dienstleistungen (55,5%) und den Verkauf von Produkten (44,5%) auf. Der Nettoumsatz verteilt sich geografisch wie folgt: Vereinigte Staaten (68,8%), Deutschland (6,5%), Großbritannien (5,9%), Japan (4,5%) und Sonstige (14,3%).