Dies erklärt, warum die guten Ergebnisse im letzten Quartal die Aktien von Volvo, Daimler und Traton auf ihre historischen Höchststände trieben, d.h. auf ein Bewertungsniveau, das auf den ersten Blick kaum dauerhaft tragbar ist.
Die Halbjahresergebnisse von Volvo, die am Mittwoch veröffentlicht wurden, weisen zwar auf Rekordumsätze und Betriebsmargen hin, deuten aber auch darauf hin, dass der Kurs abweichen könnte.
Im Lkw-Segment gingen die Bestellungen in Nordamerika um 11 %, in Europa um 7 % und in Südamerika um 32 % zurück, während sie in Afrika und Ozeanien um 13 % und in Asien um 7 % stiegen.
Im Gegensatz dazu ging es im Baufahrzeugsegment buchstäblich bergab: Die Bestellungen sanken in Nordamerika um 48 %, in Europa um 39 %, in Südamerika um 23 % und in Asien um 45 %.
In diesem zweiten Segment dauert der Einbruch seit mindestens zwei Jahren an. Wenn man das Glas halb voll sehen will, kann man immer noch argumentieren, dass der Tiefpunkt erreicht ist und ein Aufschwung logischerweise folgen sollte...
Die Branche ist zwar an zyklische Effekte gewöhnt, aber alles deutet darauf hin, dass wir uns derzeit eher auf einem Höhepunkt als in einem Tief befinden - insbesondere die Margen, die typisch für den Wendepunkt sind, an dem die Lieferungen einen Rekord erreichen, während die Produktionsrate und damit die variablen Kosten sinken.
Bei der Analyse der Bilanzen von Volvo und seinen Mitbewerbern ist Vorsicht geboten, da die Abstimmung von Cashflows und Buchergebnissen einer Mission Impossible gleicht.
Eines bleibt jedoch sicher: Die Rückkehr zum Durchschnitt ist das Grundgesetz der Finanzmärkte, und in diesem Sinne bergen die aktuellen Bewertungsniveaus ein reales Risiko für Anleger.