Zürich (awp) - In nächster Zeit wird Sunrise UPC nicht an die Börse gehen. Hauptgrund ist die derzeit ungünstige Börsenstimmung, wie Mike Fries, CEO der Sunrise UPC-Mutterkonzern Liberty Global, in einem Interview mit der "Finanz und Wirtschaft" sagte.

Generell sei Sunrise UPC aber ein attraktives Unternehmen für Investoren. Als agiler und innovativer Herausforderer werde man den Marktführer Swisscom aufmischen, zeigte er sich überzeugt.

Gegenüber Swisscom wolle Sunrise UPC Marktanteile in allen Produktkategorien hinzugewinnen. Die bedeute aber nicht, dass es automatisch mehr Umsatz bringen werden, sagte Fries weiter.

Die Integration von Sunrise und UPC sei nach eineinhalb Jahren weit vorangeschritten. Bereits in diesem Jahr wird laut Fries der Break-Even zwischen Kosten und Synergien praktisch erreicht.

Sunrise UPC nicht substanziell vom Glasfaserstreit betroffen

"Die Weko hat die Kritik am Bau dieser Technologie durch Swisscom nicht erfunden", sagte er zum langwierigen Streit um die richtige Technologie für den Glasfaserausbau zwischen Swisscom und der Wettbewerbskommission (Weko). Die von Swisscom gewählte Technologie für den Ausbau sei zwar billiger und einfacher zu realisieren, dadurch aber auch weniger Robust.

Sunrise UPC sei vom Streit jedoch nicht substanziell betroffen. Man werde die Netze mitnutzen, oder selber bauen.

Mit der bestehenden eigenen Infrastruktur erreiche Sunrise UPC derzeit 75 Prozent der Schweizer Haushalte mit 1 Gigabit Geschwindigkeit. Dazu kommen noch 15 Prozent über Glasfasernetze von Partnern oder das 5G-Netz. Zudem prüfe man auch den Ausbau eigener Glasfaser-Netze.

Laut Fries sei mit dem bestehenden Netzwerk ein Ausbau der Internetgeschwindigkeit auf 2,5 Gigabit mit relativ wenig Aufwand möglich. Eine Erhöhung der Geschwindigkeit auf 10 Gigabit würde aber "einiges an Kapital benötigen". Ein Ausbau sei daher noch nicht vorgesehen. Die Entscheidung hänge davon ab, wie sich der Markt entwickle und wie schnell Swisscom baue.

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