BOSTON (awp international) - Das Vertrauen der Anleger in Aktien ist dem Investmenthaus State Street zufolge auf den tiefsten Stand seit 2011 gefallen. Der Global Investor Confidence Index (ICI) sei im Dezember von bereinigt 82,6 Punkten im November auf 79,8 Punkte gesunken, teilte das US-Unternehmen am Mittwoch in Boston mit.

"Unterschiedliche Auffassungen zwischen der US-Notenbank und den Marktbeobachtern bezüglich der Tragweite der geldpolitischen Straffung haben die bereits bestehenden Sorgen der Anleger noch einmal vergrössert", sagte Kenneth Froot vom Marktforschungs- und Beratungsunternehmen State Street Associates mit Blick auf die internationalen Handelsstreitigkeiten, die chinesische Wirtschaft und das schwächelnde Gewinnwachstum der Unternehmen. Der jüngste Rückgang des Global Investor Confidence Index wiege ähnlich schwer wie der Vertrauensverlust der Anleger während der globalen Finanzkrise.

Besonders ausgeprägt sei im Dezember die Skepsis der Anleger in Nordamerika gewesen: Der entsprechende Subindex des ICI fiel laut State Street von 79,2 auf 74,1 Punkte. Zuwächse hingegen habe es sowohl in den Regionen Europa, Naher Osten und Afrika als auch im asiatisch-pazifischen Raum gegeben.

Der Investor Confidence Index misst das Vertrauen beziehungsweise die Risikobereitschaft der Anleger quantitativ, indem er das tatsächliche Kauf- und Verkaufsverhalten institutioneller Investoren untersucht. Der Index weist Änderungen bei der Risikobereitschaft der Anleger eine genaue Bedeutung zu: Je höher die prozentuale Verteilung auf die einzelnen Papiere, desto grösser die Risikobereitschaft beziehungsweise das Vertrauen. Ein Wert von 100 ist neutral; dies ist der Wert, bei dem Investoren ihren langfristigen Anteil an risikoreichen Anlagen weder erhöhen noch verringern./la/ag