neues deutschland: Kommentar zur Wachstumsprognose des IWF: Spinnrad
   Berlin (ots) - »What goes up must come down«, »Was hoch hinaus 
geht, muss auch wieder runterkommen«, beginnt das Lied »Spinning 
Wheel« (Spinnrad) der Band Blood, Sweat and Tears mit einer Weisheit,
die eigentlich auch für die Ökonomie gilt. Doch wollen 
Mainstreamökonomen derzeit davon nichts wissen.

   So ist auch der Internationale Währungsfonds (IWF) voll 
Optimismus. Die Weltwirtschaft werde dieses und nächstes Jahr kräftig
weiterwachsen, prognostiziert der IWF kurz vor der Eröffnung des 
Weltwirtschaftsforums in Davos. Und das dank der Steuerreform von 
US-Präsident Donald Trump, von der nur Reiche und Konzerne 
profitieren. Als ob die neoliberale Utopie vom Kapitalismus mit ewig 
währendem Aufschwung Wirklichkeit geworden sei. IWF-Chefökonom 
Maurice Obstfeld müsste es eigentlich besser wissen. Denn eine der 
ersten Lehren aus der Wirtschaftsgeschichte ist, dass der 
Kapitalismus eben keine Rolltreppe ist, bei der es nur nach oben 
geht, sondern ein Spinnrad, bei dem auf jeden Aufschwung unweigerlich
ein Abschwung folgt. Steuersenkungen machen die Konjunktur da 
langfristig auch nicht stabiler. Zum einen verpuffen die positiven 
Effekte schnell wieder, falls es sie überhaupt gibt. Zum anderen 
werden den Staaten so die Ressourcen genommen, die Wirtschaft im 
Falle eines Abschwungs zu stabilisieren.

   Insofern sollten Ökonomen und Politiker nicht zu optimistisch 
sein, damit es nicht zu schmerzhaft wird, wenn es wieder bergab geht.
Die nächste Krise kommt bestimmt.

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