"Die deutsche Regierung unterstützt, dass Rheinmetall bei KNDS einsteigt", sagte der Manager am Mittwoch in Düsseldorf. Frankreich zögere aber noch. "Wir brauchen eine gewisse Größe und Power, um Großprojekte zu stemmen." Treiber in der Sache seien die vereinbarten deutsch-französischen Gemeinschaftsvorhaben zur Entwicklung eines neuen Kampfjets und Kampfpanzers mit einem Gesamtvolumen von 600 Milliarden Euro über die Jahre verteilt.

Rheinmetall verhandelt seit geraumer Zeit über einen Beteiligungserwerb an KNDS. Das Unternehmen ist eine gemeinsame Holding des "Leopard 2"-Panzer-Herstellers KMW und des französischen Staatskonzerns Nexter. Die Düsseldorfer hatten früher bereits Interesse an dem Familienunternehmen KMW geäußert, mit dem sie zusammen unter anderem den Schützenpanzer "Puma" entwickeln. "Ich war immer dafür, erst national zu konsolidieren und dann international. Aber vielleicht kann man das jetzt heilen", so Papperger.

EXPORTSTOPP WIRD ZU HÄNGEPARTIE

Auch beim Exportstopp der Bundesregierung nach Saudi Arabien drängt Papperger auf eine Entscheidung. "Ich dürfte heute laut Gesetz liefern", betonte er. Die Exportgenehmigung für die 120 LKW im Wert von 136 Millionen Euro, die fix und fertig an der Grenze stünden, sei schließlich nicht zurückgezogen sondern lediglich ausgesetzt worden. Daher könne er auch keine Entschädigung fordern. Sein Ziel sei zwar, eine einvernehmliche Lösung mit dem Wirtschaftsministerium, mit dem er wöchentlich in Kontakt stehe. "Aber Deutschland muss nun endlich entscheiden", forderte der Manager.

RÜSTUNGSGESCHÄFT TREIBT RHEINMETALL

Nach einem Gewinnsprung im vergangenen Jahr sieht Papperger den Düsseldorfer Traditionskonzern weiter auf Wachstumskurs. Dabei sei das Rüstungsgeschäft mit einem Rekord-Auftragsbestand von 8,577 Milliarden Euro der Treiber, während die Autozulieferung 2019 lediglich auf der Stelle treten dürfte. Demnach peilt Papperger für 2019 ein Umsatzplus von vier bis sechs Prozent an. Die operative Umsatzrendite soll im Konzern wie im Vorjahr rund acht Prozent erreichen, in der Rüstungssparte bis zu 8,5 (Vorjahr: 7,9) Prozent und bei Automotiv rund acht (8,9) Prozent.

2018 hatte Rheinmetall bei einem Umsatzanstieg um 4,3 Prozent auf 6,148 Milliarden Euro eine Verbesserung des operatives Ergebnisses um 23 Prozent auf 492 Millionen Euro verbucht. Der Nettogewinn schnellte um 40 Prozent auf 354 Millionen Euro in die Höhe. Die Aktionäre sollen an der Gewinnentwicklung mit einer um 40 Cent auf 2,10 Euro angehobenen Dividende beteiligt werden.