Der weltgrößte Nahrungsmittelkonzern mit Marken wie Maggi und Nespresso verbuchte 2018 ein um Sondereffekte bereinigtes organisches Wachstum von drei Prozent, wie die Schweizer am Donnerstag mitteilten. Im Jahr davor war Nestle lediglich um 2,4 Prozent gewachsen und damit so langsam wie seit mehr als einem Jahrzehnt nicht. Für das laufende Jahr kündigte Nestle ein organisches Wachstum von über drei Prozent an. Kepler-Cheuvreux-Analyst Jon Cox sprach von soliden Zahlen. "Die Bemühungen für einen Neustart der Firma scheinen Früchte zu tragen", erklärte er. Vor dem offiziellen Börsenbeginn legte die Nestle-Aktie um ein Prozent zu.

Bis 2020 will Nestle wieder auf frühere Wachstumsraten von rund fünf Prozent kommen. "Wir sind mit dem Erreichten sehr zufrieden und voll und ganz im Plan für unsere Ziele", sagte Firmenchef Mark Schneider. Dafür baut er den Konzern um und setzt auf schnell wachsende Bereiche wie Wasser, Kaffee, Babynahrung, Tiernahrung und Gesundheitsprodukte. Im Zuge dessen hat Nestle zugekauft und sich von anderen Bereichen getrennt: Bis Mitte 2019 will der Konzern eine Entscheidung über die Zukunft der Hautgesundheitssparte Skin Health treffen. An dem Bereich gibt es Schneider zufolge "außerordentlich starkes Interesse". Zudem prüft Nestle einen Verkauf des Aufschnitt- und Fleischwarengeschäfts der Konzernmarke Herta mit einem Jahresumsatz von 680 Millionen Franken.

Auch mit diesen beiden Schritten sei die Neuausrichtung des Konzerns noch nicht am Ende, sagte Schneider. Der Markt und das Verhalten der Konsumenten entwickelten sich ständig weiter und Nestle setze auf Wachstumskategorien. Weitere Zukäufe seien dort möglich, ebenso wie Verkäufe in anderen Bereichen. "Für Zurücklehnen gibt es keinen Grund."

Zuletzt hatte sich der Konzern schwer damit getan, sich auf die neuen Vorlieben der Konsumenten einzustellen. Viele von ihnen machen einen Bogen um Fertigprodukte und Süßigkeiten und kaufen verstärkt lokale und frische Produkte. Um in der Gunst der Verbraucher zu steigen, setzt Nestle auf gesündere Nahrungsmittel mit weniger Fett, Zucker und Salz.

Der Gewinn legte im Vorjahr unter anderem durch Sondererträge aus Firmenverkäufen um 42 Prozent auf 10,1 Milliarden Franken zu. Die Aktionäre sollen eine um zehn Rappen erhöhte Dividende von 2,45 Franken erhalten. Der Umsatz stieg in absoluten Zahlen um zwei Prozent auf 91,4 Milliarden Franken.