FRANKFURT (dpa-AFX) - Starke Geschäftszahlen haben dem Gabelstaplerhersteller Kion am Donnerstag einen Kurssprung beschert. Auch die Aktien des Konkurrenten Jungheinrich waren gefragt, nachdem Kion mit seinen Quartalsresultaten durch die Bank die Erwartungen übertroffen hatte. Analysten waren voll des Lobes sowohl für die Zahlen als auch für die bestätigten Jahresziele.

Allerdings konnten beide Titel nur einen Teil ihrer Gewinne behaupten. Nachdem Kion am Morgen mit 59,90 Euro den höchsten Stand seit Anfang Mai erreicht hatte, stand am Nachmittag ein Plus von mehr als achteinhalb Prozent auf 57,70 Euro zu Buche. Das reichte aber immer noch für den ersten Platz im freundlichen MDax für mittelgroße Unternehmen. Die Jungheinrich-Titel schafften es mit 23,80 Euro auf ein Dreimonatshoch - das zuletzt verbliebene Plus von rund 2,3 Prozent auf 23,00 Euro bedeutete immerhin einen der vorderen Plätze im Nebenwerte-Index SDax.

Kion berichtete für das dritte Quartal ein Umsatzplus von fast 14 Prozent. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) stieg um knapp 13 Prozent. Unter dem Strich verdiente Kion rund ein Viertel mehr als ein Jahr zuvor.

Dank der guten Entwicklung bestätigte das Unternehmen trotz eines schwierigeren Marktumfeldes die Jahresziele. Konkurrent Jungheinrich, der seine Quartalszahlen Anfang November vorlegt, hatte bereits im Sommer eine Gewinnwarnung herausgegeben.

Dementsprechend könnte die Kursentwicklung beider Aktien seit Jahresbeginn kaum unterschiedlicher sein: Während Kion mit einem Anstieg um rund 30 Prozent auch für diesen Zeitraum zu den Favoriten der Anleger gehört, hat es Jungheinrich nur dank der aktuellen Gewinne wieder hauchdünn ins Plus geschafft. MDax und SDax haben im bisherigen Jahresverlauf um fast 22 beziehungsweise knapp 20 Prozent zugelegt.

Bei Kion gebe es "noch keine Anzeichen von Schwäche", betonte Jack O'Brien von Goldman Sachs. Sein Kollege Sven Weier von der schweizerischen Großbank UBS sprach von einem der besten Zahlenwerke der Branche für das dritte Quartal, und Akash Gupta von der Investmentbank JPMorgan konstatierte, dass Kion allen Konjunktursorgen zum Trotz im abgelaufenen Quartal mit Auftragseingang, Umsatz und operativem Ergebnis die Erwartungen überboten habe. Die Konsensschätzungen für das Jahr könnten deshalb leicht anziehen.

Für Peter Rothenaicher von der Baader Bank ist der bestätigte Ausblick angesichts des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds lobenswert. Ähnlich äußerte sich Cansu Tatar vom Analysehaus Warburg Research, der nun das obere Ende der Jahresziele des Unternehmens für realistisch hält./gl/jha/he