Vernier (awp) - Der Aromen- und Riechstoff-Hersteller Givaudan hat im dritten Quartal weiter zugelegt. Dabei gelang es den Genfern, organisch das Wachstum zu beschleunigen. Regional legten sie vor allem in Lateinamerika klar zu.

Konkret legte der Gruppenumsatz auf vergleichbarer Basis um 6,4 Prozent auf 4,66 Milliarden Franken zu. In Franken betrug der Anstieg knapp 15 Prozent, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.

In der Division Riechstoffe stieg der (vergleichbare) Umsatz um 8,5 Prozent auf 2,09 Milliarden. In der Sparte Aromen resultierte derweil ein Anstieg von 4,6 Prozent auf 2,58 Milliarden.

Dynamik nimmt weiter zu

Verglichen mit dem ersten Halbjahr nahm die Dynamik im dritten Jahresviertel sogar noch etwas zu. Auf vergleichbarer Basis stieg der Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal um 6,5 Prozent, nachdem das Wachstum im ersten Halbjahr noch bei 6,3 Prozent gelegen hatte.

Die Division Riechstoffe wies im dritten Quartal ein Umsatzplus von 8,3 Prozent aus. Das Umsatzwachstum sei einerseits dank neuen Geschäftsabschlüssen, andererseits dank Preiserhöhungen zustande gekommen, hiess es.

Erst Ende August hatte das Unternehmen mitgeteilt, dass dem Anstieg der Rohstoffpreise durch Weitergaben an die Kunden begegnet wurde. Alle entsprechenden Verhandlungen seien abgeschlossen, was eine Kompensation des Anstiegs der Rohstoffpreise in den Jahren 2019 und 2020 ermögliche.

Die Sparte Aromen verzeichnete im dritten Quartal derweil einen um 4,9 Prozent höheren Umsatz. Zu diesem Wachstum hätten vor allem Bereiche wie Getränke oder Süsswaren beigetragen.

Mit den Resultaten hat der Aromen- und Riechstoff-Hersteller die Prognosen der Analysten zumeist in etwa getroffen. Besser als erwartet lief es primär beim organischen Wachstum, das Experten etwas tiefer geschätzt hatten.

Wachstum in allen Segmenten

Givaudan selbst teilte mit, man habe das Jahr mit einer guten Geschäftsdynamik fortgesetzt. Das Wachstum habe "in allen Produktsegmenten und über alle Regionen hinweg" erzielt werden können.

Ganz trifft dies allerdings nicht zu. In Nordamerika vermeldete Givaudan auf vergleichbarer Basis ein Minus von 1,5 Prozent. Ein schwieriger Markt war gemäss den Angaben im dritten Quartal auch die Türkei. Die Gesamtregion Europa, Afrika und Naher Osten legte aber noch um 4,3 Prozent zu.

Umgekehrt sticht primär das Wachstum in Lateinamerika ins Auge. Auf vergleichbarer Basis legte es in den ersten neun Monaten um knapp 20 Prozent zu - vor allem dank Ländern wie Mexiko, Kolumbien, Peru und Argentinien. In Asien-Pazifik ging es für Givaudan immerhin noch um 6,7 Prozent nach oben.

Ziele bestätigt

Zum weiteren Ausblick äusserte sich der Branchenprimus in dem Communiqué ebenfalls. Er bestätigte erneut seine mittelfristigen Ziele für den Zeitraum von fünf Jahren bis 2020. Die grosse Überraschung blieb hier also aus.

Demnach soll weiterhin ein organisches Umsatzwachstum von 4 bis 5 Prozent erreicht werden. Die Free-Cashflow-Rendite soll gemessen an den Verkäufen in der Bandbreite von 12-17 Prozent liegen. Beibehalten wird ausserdem die aktuelle Dividendenpolitik.

Auch künftig spielen Zukäufe eine wichtige Rolle. Im Rahmen der Strategie 2020 des Unternehmens sei man bestrebt, "durch gezielte Akquisitionen Wert zu schaffen", teilte Givaudan in dem Communiqué mit.

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