FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von ProSiebenSat. haben am frühen Dienstag an ihren jüngsten Aufwärtstrend angeknüpft und ihre deutlichen Verluste seit Ende August des vergangenen Jahres inzwischen fast wieder wettgemacht. Zuletzt gewannen die Papiere des Medienkonzerns als zweitbester Wert im leicht nachgebenden Dax 1,15 Prozent auf 31,70 Euro.

Als Treiber machten Händler Spekulationen über den Einstieg eines Investors in das Digitalgeschäft von ProSiebenSat.1 aus. Sie verwiesen auf einen Bericht der Nachrichtenagentur Reuters, wonach der Konzern mit dem Finanzinvestor General Atlantic in exklusiven Gesprächen über eine Minderheitsbeteiligung an der Digitalsparte sei. Dem Bericht zufolge könnte die Vereinbarung schon am Donnerstag öffentlich werden, wenn die letzten Jahreszahlen unter dem scheidenden Konzernchef Thomas Ebeling präsentiert werden.

In dem Bericht war von einer möglichen Beteiligung im Größenbereich von 30 bis 40 Prozent die Rede, über einen Preis wurde allerdings nichts bekannt. Der Spartenwert sei aber insgesamt mit mindestens 1,7 Milliarden Euro beziffert worden, hieß es. Die Händler lobten die Expertise von General Atlantic als Partner für das Digitalgeschäft von ProSiebensat.1. Der Investor war zuvor bereits als Großaktionär am Medienkonzern Axel Springer beteiligt gewesen, im Sommer vergangenen Jahres dann aber wieder ausgestiegen.

Die ProSiebenSat.1-Anteile waren im August 2017 nach Signalen eines schwachen Werbegeschäfts bei Kursen von zeitweise über 35 Euro eingebrochen. Im November 2017 hatten sie mit 24,50 Euro ein Mehrjahrestief erreicht. Börsenexperten verwiesen zeitweise auch auf Leerverkäufer, also auf Marktteilnehmer, die die negative Entwicklung im Werbegeschäft offenbar antizipiert und daher auf fallende Kurse gesetzt hätten. Nachdem es zum Werbegeschäft zuletzt wieder freundlichere Aussagen gegeben hatte, war der Kurs wieder gestiegen, sodass sich Leerverkäufer wieder mit Aktien hätten eindecken müssen und somit den Kurs zusätzlich angetrieben hätten, hieß es./ajx/kro/jha/

Unternehmen im Artikel: Axel Springer SE, ProSiebenSat.1 Media