Zürich (awp) - Die Grossbanken UBS und HSBC konnten sich von dem AMS-Aktienpaket trennen, das ihnen bei der Kapitalerhöhung zur Finanzierung der Osram-Übernahme zugefallen war. Die Institute haben in den vergangenen Tagen ihren Anteil an dem Chip-Hersteller von rund 15 auf weniger als 1 Prozent abgebaut.

Das bestätigen die offiziellen Beteiligungsmeldungen von AMS an die SIX der vergangenen Tage. Zuletzt meldeten UBS/HSBC einen Anteil von 0,68 Prozent an dem österreichischen Chiphersteller (per 14.4.). Am 3. April, also nach der Kapitalerhöhung, lag die Beteiligung bei 14,8 Prozent.

Auch der Hedge Fund Millennium Partners des US-Milliardärs Israel Englander habe sich von seinen Anteilen trennen können, schreibt "Finanz und Wirtschaft" (Online) am Freitag. Er habe zeitweise mehr als 7 Prozent an AMS gehalten. Auch hier wurde laut Beteiligungsmeldung vor zwei Tagen die Meldeschwelle von 3 Prozent unterschritten. Bei Werten unter dieser Schwelle muss keine offizielle Meldung mehr erfolgen.

Die AMS-Aktionäre hatten bei der Kapitalerhöhung lediglich 62 Prozent der Bezugsrechte ausgeübt. Die restlichen neuen Aktien fielen an das Bankenkonsortium, das die Osram-Übernahme finanziert und die Kapitalerhöhung garantiert hatten. Das Syndikat bestand aus UBS, HSBC, Bank of America Securities, Citigroup, Commerzbank, Deutsche Bank, Morgan Stanley und Erste Group. Wie aus Kreisen gegenüber AWP verlautete, hätten sich auch die Banken mit kleineren Beteiligungen inzwischen von den AMS-Aktien trennen können.

Geholfen haben dürfte dabei die deutliche Kurserholung bei AMS. Die Bezugsrechte hatten einen Preis der Titel von 9,20 Franken vorgesehen. Nach Abschluss der Kapitalerhöhung sackte der AMS-Kurs im Tief bis auf 7,79 Franken hinab. Damit hatten die Banken ein hohes finanzielles Risiko in den Büchern.

Doch mit einer Erholung am Gesamtmarkt stieg der AMS-Kurs am 8. April wieder über die Marke von 9,20 Franken und erreichte in den folgenden Tagen im Hoch bis zu 11,06 Franken. Aktuell liegt die Notierung nach einem erneut volatilem Verlauf in den vergangenen Handelstagen bei 10,22 Franken, ein Tagesplus von 9,9 Prozent.

yr/hr