FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten ging es auch zum Start in den März weiter nach oben. Nachdem vor nicht einmal zwei Wochen beim DAX noch über die 17.000er Marke diskutiert worden ist, könnte nun schon bald die 18.000er Marke fallen. Am Freitag markierte der DAX ein neues Rekordhoch bei 17.817 Punkten, der Index schloss 0,3 Prozent höher bei 17.735 Punkten. "Die Hausse nährt die Hausse", war im Handel zu hören. Angesichts der immer weiter steigenden Kurse würden Fondsmanager regelrecht in den Markt gezwungen.

Für den DAX ist es aktuell die längste Rekordserie seit dem Jahr 2015. Der Leitindex befindet sich nach Einschätzung der DZ Bank in einer Übertreibungsphase, der "technische Fahrplan" lasse unter kurzfristigen Aspekten aber durchaus weitere Gewinne zu. "Mitte März müssen sich die Bullen dann - nicht zuletzt wegen des dann anstehenden Hexensabbats - auf ein schwierigeres Fahrwasser einstellen", hieß es.

Der Euro-Stoxx-50 verbesserte sich um 0,3 Prozent auf 4.894 Punkte. Positiv wurden Nachrichten aus Asien gewertet. Die Einkaufsmanagerdaten aus China nährten die Hoffnung, dass das Land nicht mehr lange als globale Konjunkturbremse wirken wird. Derweil läuft die Konjunktur in China gemessen an neuen Einkaufsmanagerdaten auf Hochtouren.


   Euro-Inflation spricht für erste Zinssenkung im Juni 

Die Verbraucherpreise im Euro-Raum sind im Februar deutlich um 0,6 Prozent zum Vormonat gestiegen. Auch die Kernteuerung lag in diesem Bereich. Auffällig ist die Divergenz der Preisentwicklung von Gütern und Dienstleistungen. Die jährliche Inflationsrate ist damit zwar auf 2,6 Prozent gefallen. Die aktuellen Daten stützten aber den abwartenden Kurs der Europäischen Zentralbank (EZB) und sprechen gegen starke Zinssenkungen, meinte Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz. Die Preisdaten zeigten, dass die Inflation zwar weiter falle, dass sich das Tempo des Disinflationsprozesses aber verlangsamt habe. Sollte sich diese Entwicklung fortsetzen, dürfte die EZB ab Jahresmitte die Leitzinsen etwas senken, mehrheitlich wird an der Börse auf den Juni gesetzt.


   Daimler Truck brilliert mit Marge 

Die Analysten der Citi lobten die Viertquartalszahlen von Daimler Truck (+18,1%). Das EBIT liege 11 Prozent oberhalb der Markterwartung - und dies mit einer "herausragenden" Marge bei der Lkw-Marke Mercedes-Benz. Darüber hinaus deute die Prognose für 2024 darauf hin, dass das Konzern- und Industrie-EBIT um 17 Prozent über Konsens liege. Der Absatz von 500.000 Industrieeinheiten für das Jahr entsprach den Erwartungen von Citi, allerdings habe der starke durchschnittliche Verkaufspreis eine große positive Überraschung geliefert, denn dieser bewegte sich 11 Prozent über den Markterwartungen. Im Windschatten legten Traton um 6,2 Prozent zu.

Nicht so positiv wurden Zahlen und Ausblick von VW aufgenommen, die Aktie ging 4,9 Prozent leichter aus dem Handel. Den Ausblick von Volkswagen werteten die Analysten von Bernstein leicht positiv, er entspreche zudem dem der europäischen Wettbewerber, während die Ergebnisse für 2023 im Großen und Ganzen wie erwartet ausfielen.

Obwohl sich die Viertquartalszahlen im Rahmen der Erwartungen bewegten, ging es für Saint-Gobain 3,6 Prozent nach unten. Belastend könnte gewirkt haben - darauf wiesen die Citi-Analysten hin -, dass sich die Preissetzungsmacht des Industrie- und Baustoffkonzerns weiter verschlechtere. Sie erwarten auf der Grundlage der präsentierten Ergebnisse gleichwohl keine bedeutenden Änderungen der Konsensgewinnschätzungen.

Beim britischen Fernsehsender ITV sorgte der Verkauf einer Beteiligung für ein Plus von 14,3 Prozent. Die Aktie des Container- und Logistikunternehmens Kühne & Nagel brach dagegen um 13,5 Prozent ein, nach sehr schlechten Quartalszahlen. Wie die Citi anmerkte, fiel das bereinigte operative Ergebnis mit 322 Millionen Franken klar unter der Konsensschätzung von 424 Millionen aus.

Weiter auf den Verkaufslisten standen AMS-Osram. Nach dem fast 40-prozentigen Absturz ging es um weitere 1,9 Prozent nach unten. Bernstein stufte die Aktie auf "Marketperform" ab, nachdem das Unternehmen den Verlust eines wichtigen Kunden für den Micro-LED-Bereich bekannt gegeben hatte. Nachdem das Unternehmen wichtige Schritte zur Umsetzung des Plans zur Trendwende unternommen habe, sehe es so aus, als wäre die stabilere Entwicklung vorbei, bevor sie richtig begonnen habe.


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Index                                 Schluss-  Entwicklung  Entwicklung    Entwicklung 
.                                        stand      absolut         in %           seit 
.                                                                         Jahresbeginn* 
Euro-Stoxx-50                         4.893,51       +15,74        +0,3%          +8,2% 
Stoxx-50                              4.303,69       +25,88        +0,6%          +5,1% 
Stoxx-600                               497,61        +3,00        +0,6%          +3,9% 
XETRA-DAX                            17.735,07       +56,88        +0,3%          +5,9% 
FTSE-100 London                       7.682,50       +52,48        +0,7%          -1,4% 
CAC-40 Paris                          7.934,17        +6,74        +0,1%          +5,2% 
AEX Amsterdam                           854,10        +5,66        +0,7%          +8,6% 
ATHEX-20 Athen                        3.454,66        -8,69        -0,3%         +10,6% 
BEL-20 Bruessel                       3.698,82       +37,40        +1,0%          -0,2% 
BUX Budapest                         66.169,03      +230,38        +0,3%          +9,2% 
OMXH-25 Helsinki                      4.428,13        +4,75        +0,1%          -1,5% 
ISE NAT. 30 Istanbul                  9.580,21      -121,13        -1,2%         +19,4% 
OMXC-20 Kopenhagen                    2.605,63       +71,48        +2,8%         +14,1% 
PSI 20 Lissabon                       6.157,96       +41,63        +0,7%          -3,1% 
IBEX-35 Madrid                       10.064,70       +63,40        +0,6%          -0,4% 
FTSE-MIB Mailand                     32.934,29      +353,35        +1,1%          +7,5% 
OBX Oslo                              1.181,29       +10,26        +0,9%          -1,1% 
PX  Prag                              1.460,60        +3,43        +0,2%          +3,3% 
OMXS-30 Stockholm                     2.461,49        +8,68        +0,4%          +2,6% 
WIG-20 Warschau                       2.424,70        +6,60        +0,3%          +3,5% 
ATX Wien                              3.378,58       +30,45        +0,9%          -0,9% 
SMI Zuerich                          11.493,92       +55,06        +0,5%          +3,2% 
*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %   Fr, 8:30  Do, 17:12   % YTD 
EUR/USD                1,0834        +0,3%     1,0814     1,0818   -1,9% 
EUR/JPY                162,72        +0,4%     162,69     161,97   +4,6% 
EUR/CHF                0,9578        +0,2%     0,9580     0,9536   +3,2% 
EUR/GBP                0,8564        +0,1%     0,8562     0,8557   -1,3% 
USD/JPY                150,19        +0,1%     150,45     149,74   +6,6% 
GBP/USD                1,2650        +0,2%     1,2630     1,2642   -0,6% 
USD/CNH (Offshore)     7,2093        +0,0%     7,2124     7,2066   +1,2% 
Bitcoin 
BTC/USD             61.491,46        +0,3%  61.511,19  62.725,34  +41,2% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               80,75        78,26      +3,2%      +2,49  +11,6% 
Brent/ICE               84,20        81,91      +2,8%      +2,29   +9,7% 
GAS                            VT-Settlem.               +/- EUR 
Dutch TTF              25,625        25,30      +1,3%      +0,32  -20,2% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          2.081,14     2.044,14      +1,8%     +37,00   +0,9% 
Silber (Spot)           23,11        22,73      +1,7%      +0,38   -2,8% 
Platin (Spot)          884,85       880,00      +0,6%      +4,85  -10,8% 
Kupfer-Future            3,85         3,85      +0,2%      +0,01   -1,4% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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March 01, 2024 12:09 ET (17:09 GMT)