Zürich (awp) - Einmal mehr erweist sich die defensive Ausrichtung des Schweizer Aktienmarktes als Segen an schwierigen Tagen. Denn nach dem zuletzt guten Lauf sei einerseits die Bereitschaft für Gewinnmitnahmen klar gestiegen, heisst es im Handel. Gleichzeitig sorge das Tauziehen der beiden politischen Lager in den USA über ein weiteres Konjunkturpaket für eine erhöhte Unsicherheit. Zudem stehen bald virtuelle Handelsgespräche zwischen den USA und China an, die nach den zuletzt wieder gestiegenen Spannungen dann auch eine zentralere Rolle wieder spielen dürften.

Händler verweisen zudem auf das erhöhte Nachrichtenaufkommen von Unternehmensseite. Der heutige Donnerstag sei einer der letzten Höhepunkte der Berichtsaison. Die neuen Rekorde an der Wall Street vom Vorabend werden als eine grundsätzlich erfreuliche Vorlage gewertet. Auf Konjunkturseite stehen im Tagesverlauf dann die US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe als wöchentlicher und damit schnellster Indikator für den US-Arbeitsmarkt auf dem Programm.

Der SMI notiert gegen 09.15 Uhr 0,03 Prozent höher bei 10'281,41 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gibt um 0,08 Prozent nach und der breitgefasste SPI tritt bei 12'589,05 Zählern (+0,02%) auf der Stelle. Im SLI kommen auf 19 Verlierer 11 Gewinner.

Mit den Aktien der Swiss Life (+3,1%) setzt sich denn auch einer der Blue Chips mit Zahlen an die Spitze. Die Zahlen des Lebensversicherers werden grundsätzlich positiv gewertet. Ein Händler nennt sie in einem ersten Kommentar "überzeugend".

Dass sich der Markt im Plus hält, verdankt er aber vor allem der anhaltenden Erholung der Novartis-Aktien, die 0,3 Prozent steigen. Das zweite Schwergewicht Nestlé gewinnt 0,2 Prozent und auch Roche stützen mit einem unveränderten Kurs nach unten ab.

Zahlen haben zudem noch Zurich (-0,7%) und die Swisscom (unverändert) vorgelegt. Die Zurich-Zahlen werden denn auch als gemischt bezeichnet, die der Swisscom als solide. Allerdings hatten die Titel am gestrigen Mittwoch klar höher geschlossen. Die Übernahme des Konkurrenten Sunrise weckt Hoffnungen auf Marktanteilsgewinne.

Im breiten Markt haben Ascom (-3,6%), Meyer Burger (-3,3%) und Straumann (-2,2%) die Investoren mit ihren Zahlen zunächst nicht überzeugt. Cicor und Comet (beide +1,6%) sind dagegen gesucht.

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