Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt wird am Donnerstag etwas schwächer erwartet. Negative Vorgaben aus Fernost dürften die Anleger zurückhaltend stimmen, heisst es am Markt. An der Wall Street waren die Kurse zwar nach Handelsschluss in Europa noch leicht gestiegen, doch sei ein Grossteil der Gewinne wohl bereits am Vortag eingepreist worden. Da es zudem noch keine Fortschritte bei den Verhandlungen über ein neues Hilfspaket zur Bekämpfung der Corona-Krise gebe und am Freitag der wichtige US-Arbeitsmarktbericht veröffentlicht wird, dürften sich die Anleger zurückhalten, heisst es weiter. Da die Bilanzsaison weitergeht, könnte es punktuell zu Ausreissern bei den Kursen einzelner Aktien kommen, sagte ein Händler.

Dass die Anleger verunsichert sind, ist auch am Goldpreis abzulesen. Die Rally setzte sich mit Schwung fort. Zudem halte auch der Abwärtstrend bei den Zinsen auf amerikanische Staatsanleihen an. "Ein weiteres Zeichen der Unsicherheit", sagt ein Händler. In unsicheren Zeiten greifen Anleger bevorzugt nach sicheren Werten wie Gold oder Staatsanleihen. Als Folge steigender Bondkurse sinken die Renditen. "Was sich der US-Präsident lange von der Fed gewünscht hat - nämlich Nullzinsen oder sogar negative Zinsen wie in der Eurozone - hat er dank der Corona-Pandemie jetzt bekommen", heisst es im Morgenkommentar von CMC Markets.

Der von der Bank Julius Bär vorbörslich berechnete SMI notiert um 08.20 Uhr 0,09 Prozent tiefer bei 10'088,59 Punkten. 18 der 20 SMI-Titel werden niedriger indiziert.

Positiv stechen die Aktien von Adecco (+2,3%) hervor. Der Personalvermittler hat die Erwartungen im zweiten Quartal übertroffen.

Etwas höher gestellt werden zudem Novartis (+0,1%). Der Pharmakonzern hat in der EU für Xolair in einer weiteren Indikation die Zulassung erhalten.

Die übrigen SMI-Werte werden um 0,1 Prozent bei SGS bis 0,5 Prozent bei Geberit tiefer gestellt.

Tiefer indiziert sind auch die Aktien von Vifor (-3,1%). Der Arzneimittelhersteller hat wegen der Corona-Krise seine Prognose für das Gesamtjahr gesenkt.

Fester sind hingegen Idorsia (+1,6%). Das Biotech-Unternehmen hat in Japan mit dem Schlafmittel Daridorexant eine Studie mit positiven Ergebnissen abgeschlossen.

Die Anteile der Valiant Bank (+0,9%) und von VAT (0,9%) werden nach der Bilanzpräsentation fester indiziert.

Auch Tecan (+0,9%) ziehen vorbörslich an. Das Labortechnikunternehmen geht eine Kooperation mit Thermo Fisher Scientific ein, um die Testkapazitäten für Covid-19 "weltweit signifikant auszuweiten". Finanzielle Details der Kooperation wurden keine genannt.

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