TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI (awp international) - Die anhaltenden Sorgen wegen der Ausbreitung des Coronavirus haben die asiatischen Börsen am Dienstag unter Druck gesetzt. Als Belastung kam die damit verbundene Umsatzwarnung des Computerkonzerns Apple hinzu. Bei iPhones gibt es Lieferengpässe, weil die Produktion in China langsamer hochgefahren wird als geplant.

Die Epidemie mit der neuen Lungenkrankheit in China wird sich nach Einschätzung eines führenden chinesischen Experten möglicherweise erst Ende April stabilisieren. "Das ist eine sehr grobe Schätzung", sagte Professor Zhong Nanshan, der Chef der Expertengruppe der chinesischen Regierung, in einem Video, über das die Zeitung "Nanfang Dushibao" (Southern Metropolis Daily) berichtete.

"Es war von Anfang an klar, dass das Coronavirus Spuren in den Unternehmensgewinnen hinterlassen wird", sagte Analyst Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Dass Apple jetzt schon sicher sei, die bisher verlorenen Umsätze in diesem Quartal nicht mehr aufholen zu können, belege den Ernst die Lage.

"Apple ist eine der ganz grossen Wachstumsaktien, die die Märkte in der Vergangenheit nach oben getrieben hat", schrieb Analyst Stephen Innes vom Broker Axicorp. Die Frage sei, ob eine Hiobsbotschaft von Apple "diese Party nun beendet". Ein Aktienhändler nannte die Umsatzwarnung "keine komplette Überraschung". Die Nachricht könne allerdings "Schockwellen durch die Technologiewelt senden".

An den asiatischen Börsen gerieten insofern die Kurse von Unternehmen der Chip- und Elektronikbranche unter Druck. In Tokio mussten die Aktien von Advantest , Dainippon Screen , Sumco und Tokyo Electron deutliche Einbussen hinnehmen. Der japanische Leitindex Nikkei 225 verlor vor diesem Hintergrund 1,40 Prozent auf 23 193,80 Punkte.

Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Aktien an den chinesischen Festlandbörsen beendete den Tag 0,49 Prozent schwächer. Der Hang Seng in Hongkong büsste zuletzt 1,37 Prozent ein./la/stw