Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt zeigt sich am Donnerstag kurz vor Mittag kaum verändert mit einer leichten Tendenz zur Schwäche. Nach einem freundlichen Start bröckelten die Kurse bald nach Handelsbeginn stetig ab, womit von einem Kursrutsch nicht die Rede sein kann. Nach vier Tagen in Serie mit steigenden Kursen könnte es damit zum kleinen Verfallstermin vor dem Wochenende erstmals wieder nach unten gehen. Für Stabilität und eine gewisse Absicherung gegen unten sorgen die schon die ganze Woche starken Novartis.

Während am Vortag neue Strafzoll-Drohungen von US-Präsident Donald Trump in Richtung Peking teils für etwas Verunsicherung gesorgt hatten, untermauerten schwach ausgefallene Konjunkturdaten die Aussichten für eine Zinserhöhung durch die amerikanische Notenbank noch im laufenden Monat. Ende Juli findet die nächste Zinssitzung des Fed statt. Am Nachmittag steht in den USA mit der Publikation des Index zum Konsumentenvertrauen der Uni Michigan ein weiterer beachteter Konjunkturtermin an.

Der Swiss Market Index (SMI) büsst bis um 10.50 Uhr 0,10 Prozent auf 10'000,01 Punkte ein. Dagegen ziehen der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) um 0,08 Prozent auf 1'533,71 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,05 Prozent auf 12'100,1 Punkte an. Von den 30 wichtigsten Titeln stehen 23 im Plus und 7 im Minus.

Novartis (+0,3%) zeigen noch keine Ermüdungserscheinungen. Mit dem Plus von über 3 Prozent am Vortag im Anschluss an die starken Quartalszahlen haben die Titel über die Woche gesehen schon mehr als 6 Prozent zugelegt. Am Berichtstag sind zu Novartis bereits verschiedene Kurszielerhöhungen verbunden mit positiven Kommentaren eingetroffen. Nach Meinung verschiedener Analysten sollten mittlerweile aber die guten Nachrichten im Kurs der Aktie enthalten sein.

Entsprechend hat etwa CFRA das Rating auf "Hold" zurückgenommen und Barclays die Empfehlung "Underweight" bestätigt. Das alte Kursziel von 70 Franken bei Barclays lag massiv unter dem aktuellen Kurs von beinahe 93 Franken und auch das neu gesetzte Ziel von 80 Franken lässt grossen Spielraum nach unten offen.

Roche (-1,4%) ziehen im Gegensatz zu Novartis den Gesamtmarkt nach unten. Der zweite Basler Pharmamulti wird die Zahlen zum zweiten Quartal in der kommenden Woche vorlegen.

Noch mehr büssen einzig SGS (-2,3%) ein und ähnlich viel Givaudan (-1,2%). Beide hatten am Vortag im Anschluss an die Publikation von Quartalszahlen schon deutlich nachgegeben.

An der Tabellenspitze finden sich AMS und Vifor Pharma gleichauf mit einem Plus von je 2,5 Prozent. Etwas deutlicher sind zudem die Gewinne von Lonza (+1,9%), Schindler (+1,6%) und Clariant (+1,4%).

Im breiten Markt fallen jeweils nach Zahlen SFS (+6,9%) und Valora (+5,5%) mit starken Avancen auf. Der Ostschweizer Industriekonzern SFS hat vorbörslich seine Halbjahreszahlen 2019 veröffentlicht und dabei die Prognosen für das Gesamtjahr aufgrund des schwieriger gewordenen Wirtschaftsumfeldes leicht gesenkt. Marktteilnehmer hatten allerdings zum Teil mit diesem Schritt gerechnet und sehen gar eine leichte Verbesserung des Geschäfts. Der Kioskkonzern Valora wiederum hat trotz stagnierendem Umsatz den Gewinn deutlich gesteigert.

Georg Fischer (+3,0%) holen die Verluste des Vortages im Anschluss an schwächer als befürchtet ausgefallene Halbjahreszahlen mehr als auf. Bereits am Donnerstag fielen die Titel mit einer gewissen Volatilität auf. Offenbar hatten die Marktteilnehmer Schwierigkeiten, die Ergebnisse zu werten.

Guten Gewinn zeigen aber auch weitere Industrietitel wie Komax (+3,6%), Comet (+3,5%), VAT (+2,5%) oder Dätwyler (+2,5%).

cf/ys