Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

GROSSBANKEN: Für die Banken wird der Brexit teuer. Das meldet die "Sonntagszeitung" unter Berufung auf eine Studie. So rechnet das Beratungsunternehmen Oliver Wyman durch die notwendige Kapitalisierung neuer europäischer Rechtseinheiten mit Kosten bis zu 50 Mrd USD für den Bankensektor. Laut Oliver Wyman Schweiz sind die US-Banken am stärksten betroffen, da sie bisher ihr Europageschäft von London aus betrieben haben. Auch die Schweizer Banken UBS und Credit Suisse kämen nicht ungeschoren davon. Sie müssten vermehrt ihre Investmentbanking-Aktivitäten von Grossbritannien in den Euroraum verschieben. (SoZ S.31)

NOVARTIS: Der Pharmakonzern ist einer Auswertung der "Schweiz am Wochenende" zufolge nach wie vor am spendabelsten, was Spenden an Patientengruppen wie die Rheumaliga oder die Aids-Hilfe angeht. Die Zeitung wertete die Überweisungen von 20 grossen Pharmaunternehmen aus. Ein Vergleich mit einer ähnlichen Auswertung des Jahres 2003 zeige, dass die Beträge inzwischen deutlich höher sind. Wurden damals insgesamt 2,3 Mio CHF gespendet, seien es heute 3,9 Mio CHF. Novartis habe seine Ausgaben auf über 780'000 CHF mehr als verdoppelt; Roche folgt mit rund 511'600 CHF auf Platz drei. Die Zahlen sind bekannt, da die Pharmafirmen in der Schweiz ihre Zahlungen seit 2013 freiwillig offenlegen. Kritiker monierten, dass die Branche mit solchen Spenden das in der Schweiz geltende Werbeverbot für rezeptpflichtige Medikamente umgehe, heisst es im Artikel. (SaW S.13)

SCHWEIZ-USA: Vertreter der Schweizer Wirtschaft haben beim US-Handelsministerium interveniert. Die Amerikaner hatten die Schweiz wegen ihres Exportüberschusses auf eine Beobachtungsliste gesetzt. Nun hätten Wirtschaftsvertreter die Situation ins rechte Licht gerückt, schreibt die "Schweiz am Wochenende". In einem Brief versuchten Economiesuisse und die Schweizerisch-Amerikanische Handelskammer, die Kritik zu entkräften. Sie hoben hervor, dass Schweizer Investoren in den USA rund 258 Mrd USD angelegt und Schweizer Firmen in den Vereinigten Staaten rund eine halbe Million Arbeitsplätze geschaffen haben. Zudem sähe das Handelsbilanzdefizit weniger dramatisch aus, wenn der Austausch von Dienstleistungen mit einbezogen wird. (SaW S.6; siehe auch separate Meldung)

ARBEITSMARKT: Der Schweizer Wirtschaft steht laut dem "Sonntagsblick" eine grössere Pensionierungswelle bevor. Ab 2020 geht die Babyboomer-Generation in Pension. Einer Umfrage bei grossen Schweizer Arbeitgebern zufolge spiegelt sich dieser Umstand in einer Verschiebung des Alters der Belegschaft wider. Bei der Post mit über 60'000 Angestellten betrug das Durchschnittsalter 44,8 Jahre im Jahr 2013. Ende Juni 2017 waren es bereits 45,9 Jahre. Bis 2020 rechne der "Gelbe Riese" mit einem Wert von 47,8 Jahren. Ein ähnliches Bild gibt es bei den SBB, die ab 2022 mit einer grösseren Pensionierungswelle rechneten. ("Sonntagsblick")

BERGHÜTTEN: Das schöne Wetter sorgt beim Schweizer Alpen-Club (SAC) für volle Häuser. Wie die "Sonntagszeitung" schreibt, sind viele Betriebe gegenüber dem bereits guten Vorjahr im Plus. "Die 70 SAC-Hütten mit Online-Reservation haben rund 20% mehr Buchungen als im Vorjahr", sagte Bruno Lüthi, Bereichsleiter Hüttenbetriebe des SAC, der Zeitung. Einige bekanntere Hütten seien an den Wochenenden bis zum Ende der Saison schon ausgebucht. Eine Goldgrube seien die SAC-Hütten allerdings nicht. Nur rund zehn der insgesamt 152 Hütten erwirtschafteten Gewinn. (SoZ S.33)

SPENDEN: Für gemeinnützige Zwecke werden hierzulande jedes Jahr rund 1,8 Mrd CHF ausgegeben. Eine Untersuchung der Steuerabzüge bei der Einkommenssteuer zeigt nun, dass es im Spendenverhalten grosse Unterschiede zwischen den Kantonen gibt. Dies schreiben die "Zentralschweiz am Sonntag" und die "Ostschweiz am Sonntag". Demnach sind die Steuerpflichtigen in Basel-Stadt am grosszügigsten: Sie zogen rund 172 Mio CHF an Spenden von der Einkommenssteuer ab. Das sind fast 1'400 CHF pro Steuerpflichtigem. Experten erklären dies damit, dass in wohlhabenderen Kantonen mehr gespendet werde. So finden sich neben Basel-Stadt auch die Kantone Zug und Schwyz auf den vorderen Platzierungen. ("Ostschweiz am Sonntag" / "Zentralschweiz am Sonntag")

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