FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Mittwoch gesunken. Am Mittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1672 US-Dollar gehandelt und damit tiefer als am Vorabend. Marktbeobachter sprachen von einer leichten Gegenbewegung, nachdem der Euro in der ersten Wochenhälfte deutlich zugelegt hatte. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag auf 1,1710 Dollar festgesetzt.

Neue Konjunkturdaten konnten den Euro nicht stützen. In Deutschland hatte sich die Stimmung der Verbraucher erneut leicht eingetrübt, wobei die Konsumlaune nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau bleibt. In Frankreich war die Wirtschaft im zweiten Quartal wie erwartet gewachsen. Am Nachmittag könnten Konjunkturdaten aus den USA mehr Bewegung in den Handel am Devisenmarkt bringen. Auf dem Programm steht die zweite Schätzung zum amerikanischen Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal.

Weiter auf Talfahrt ist unterdessen die türkische Lira. Bis zum Mittag verlor die Währung sowohl zum US-Dollar als auch zum Euro circa zwei Prozent an Wert. Für einen Euro wurden zuletzt 7,48 Lira gezahlt. Zu Beginn der Woche mussten noch weniger als 7 Lira hingeblättert werden. Zur Wochenmitte hatten unter anderem schwache Konjunkturdaten aus der Türkei den Kurs der Währung belastet. Am Morgen war außerdem bekannt geworden, dass die Notenbank der Türkei den Zugriff der heimischen Banken auf liquide Mittel wieder etwas begrenzt hat. Mit ihrem aktuellen Schritt nimmt die Zentralbank einen Teil ihrer Mitte August ergriffenen Krisenmaßnahmen wieder zurück.

Weiter unter Druck blieb außerdem die Schwedische Krone, die am Vortag im Verhältnis zum Euro den schwächsten Stand seit dem Krisenjahr 2009 erreicht hatte. Zuletzt mussten für einen Euro 10,70 Kronen hingeblättert werden. Experten erklären die Schwäche der Währung mit schwindenden Erwartungen baldiger Zinsanhebungen in Schweden sowie mit möglichen Auswirkungen des globalen Handelsstreits auf die stark exportabhängige schwedische Wirtschaft. Hinzu kommt demnach die anstehende Wahl, bei der die rechtspopulistischen "Schwedendemokraten" Umfragen zufolge stark abschneiden dürften und dadurch die Bildung üblicher Koalitionen schwierig machen könnten./tos/bgf/jha/