Von Steffen Gosenheimer

TOKIO/HONGKONG (Dow Jones)--Im Sog schwacher US-Vorgaben ist es am Mittwoch an den Börsen in Ostasien und auch in Australien nach unten gegangen. Neben weiter schwachen Konjunktursignalen aus China drückten nun auch neue Sorgen um den US-Bankensektor auf die Stimmung. Die Ratingagentur Fitch hat eine mögliche Abstufung der Bonität der US-Banken uns Spiel gebracht angesichts weiter gesehener Probleme insbesondere bei US-Regionalbanken.

Hinzu kam die wieder zunehmende Furcht vor weiter steigenden Zinsen, die zuletzt bereits für deutlich anziehende Renditen an den Anleihemärkten sorgte. Dazu passend sprachen Händler von eher falkenhaften Aussagen der neuseeländischen Notenbank. Sie ließ die Leitzinsen am Mittwoch zwar unverändert, deutete aber zugleich ein länger erhöht bleibendes Zinsniveau an. Der neuseeländische Dollar gab zunächst kurz nach, zog dann aber an und lag zuletzt ein halbes Prozent höher gegenüber dem US-Dollar.

Derweil wurden Sorgen um den ohnehin schon stark problembehafteten chinesischen Immobiliensektor davon geschürt, dass die Immobilienpreise zuletzt leicht gesunken sind. Immobilienaktien zeigten sich dessen ungeachtet in Hongkong von den jüngsten Verlusten etwas erholt. So legt der zuletzt abgestürzte Kurs von Country Garden um knapp 5 Prozent zu, Longfor und China Vanke lagen im Späthandel 5,1 bzw. 1,3 Prozent höher. Die Probleme von Country Garden Holdings stellen einen Stresstest für Chinas fragilen Immobilienmarkt dar und weckten die Sorge vor einem Dominoeffekt, warnten die Analysten von S&P Global Ratings.

In Tokio gab der Nikke-225-Index um 1,5 Prozent nach auf 31.767 Punkte, in Sydney und in Seoul, wo am Vortag feiertagsbedingt nicht gehandelt wurde, ging es ähnlich kräftig abwärts, ebenso in Hongkong. Am besten hielt sich noch das Marktbarometer in Schanghai. Es gab um 0,8 Prozent nach, zumindest etwas gestützt von überraschenden Zinssenkungen der chinesischen Notenbank am Vortag.

Die Volkswirte von DBS sehen mit Blick auf die sinkenden Verbraucherpreise in China Spielraum für weitere politische Lockerungen. Es sei jedoch unwahrscheinlich, dass der Zinssenkungszyklus aggressiv ausfallen werde, weil die Notenbank weiter Wechselkursstabilität anstrebe.

Nach den jüngsten Zahlen aus China befürchten Analysten wie die von Nomura, dass das Land sein Wachstumsziel für 2023 verfehlen könnte: "Wir sehen ein größeres Abwärtsrisiko für unsere Wachstumsprognose von 4,9 Prozent im Jahresvergleich sowohl für das dritte als auch für das vierte Quartal, und es wird immer wahrscheinlicher, dass das jährliche BIP-Wachstum in diesem Jahr die 5,0-Prozent-Marke verfehlen wird".


   Bankaktien werden verkauft 

Zu den Verlierern gehörten in der gesamten Region Aktien aus dem Bankensektor. In Hongkong verloren HSBC 2,2 Prozent, in Tokio Mitsubishi UFJ Financial Group 2,9 und Resona Holdings 2,2 Prozent. In Sydney ging es für Commonwealth Bank um 3,6 Prozent nach unten, wobei die Aktie auch ex Dividende gehandelt wurde, und für Macquarie um 1,5 und National Australia Bank um 1,0 Prozent.

Verkauft wurden dort auch die beiden Rohstoffschwergewichte BHP (-3,4%) und Rio Tinto (-2,3%) angesichts der zunehmenden Sorgen um die Konjunktur im wichtigen Abnehmerland China.

Computershare sackten um 3,3 Prozent ab nach verfehlten Gewinnerwartungen.


 
Index (Börse)            zuletzt        +/- %      % YTD       Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney)    7.195,20        -1,5%      +2,2%      08:00 
Nikkei-225 (Tokio)     31.766,82        -1,5%     +23,5%      08:00 
Kospi (Seoul)           2.525,64        -1,8%     +12,9%      08:00 
Schanghai-Comp.         3.150,13        -0,8%      +2,0%      09:00 
Hang-Seng (Hongk.)     18.288,92        -1,6%      -5,0%      10:00 
Taiex (Taiwan)         16.446,78        -0,0%     +16,3%      07:30 
Straits-Times (Sing.)   3.210,73        -0,7%      -0,1%      11:00 
KLCI (Malaysia)         1.460,94        +0,0%      -2,4%      11:00 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %      00:00   Di, 9:27   % YTD 
EUR/USD                   1,0919        +0,1%     1,0905     1,0920   +2,0% 
EUR/JPY                   158,79        +0,0%     158,73     159,15  +13,1% 
EUR/GBP                   0,8575        -0,1%     0,8584     0,8603   -3,1% 
GBP/USD                   1,2734        +0,2%     1,2703     1,2692   +5,3% 
USD/JPY                   145,42        -0,1%     145,56     145,72  +10,9% 
USD/KRW                 1.337,65        +0,2%   1.335,00   1.338,18   +6,0% 
USD/CNY                   7,2954        +0,6%     7,2521     7,2836   +5,8% 
USD/CNH                   7,3138        -0,1%     7,3212     7,3103   +5,6% 
USD/HKD                   7,8256        +0,0%     7,8235     7,8215   +0,2% 
AUD/USD                   0,6462        +0,1%     0,6456     0,6478   -5,2% 
NZD/USD                   0,5976        +0,4%     0,5954     0,5970   -5,9% 
Bitcoin 
BTC/USD                29.166,57        -0,1%  29.200,09  29.321,42  +75,7% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  80,63        80,99      -0,4%      -0,36   +2,3% 
Brent/ICE                  84,54        84,89      -0,4%      -0,35   +2,3% 
GAS                               VT-Settlem.               +/- EUR 
Dutch TTF                  40,56        38,81      +4,5%      +1,74  -50,9% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.905,07     1.901,85      +0,2%      +3,22   +4,5% 
Silber (Spot)              22,67        22,53      +0,6%      +0,14   -5,4% 
Platin (Spot)             893,93       892,05      +0,2%      +1,88  -16,3% 
Kupfer-Future               3,66         3,67      -0,3%      -0,01   -4,1% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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(END) Dow Jones Newswires

August 16, 2023 03:24 ET (07:24 GMT)