Von Steffen Gosenheimer

TOKIO/HONGKONG (Dow Jones)--Die asiatischen Aktienmärkte haben am Dienstag günstige Vorgaben der Wall Street zumeist abgeschüttelt und leichter tendiert. Die Abschläge waren aber moderat, eine Ausnahme machte Hongkong, wo es um rund 2 Prozent (Späthandel) kräftig abwärts ging. Nachdem der Handel dort am Vortag wegen einer Taifunwarnung hatte abgesagt werden müssen, konnten die Akteure erst verspätet auf das enttäuschend ausgefallen Wirtschaftswachstum in China im zweiten Quartal reagieren. Und auch darauf, dass die chinesische Notenbank bei einer routinemäßigen Liquiditätszufuhr die Zinsen unverändert gelassen und nicht etwa weiter gesenkt hatte angesichts der flauen Konjunktur in China.

Einzig Tokio, wo am Vortag wegen eines Feiertags nicht gehandelt worden war, entzog sich mit einem Plus von 0,3 Prozent auf 32.494 Punkte der Abwärtstendenz. Hier kam etwas Unterstützung vom gegenüber Freitag schwächeren Yen. Er kostete zuletzt 138,60 je Dollar, verglichen mit Ständen um 138. Zu hören war derweil zugleich von Zurückhaltung im Vorfeld des Beginns der Quartalsberichtssaison.


   Immobilienaktien in Hongkong sehr schwach 

Starke Verluste verzeichneten in Hongkong nach den mauen BIP-Daten des Vortages und wegen der weiter auf sich warten lassenden Stimuli aus Peking Aktien aus dem ohnehin problembehafteten Immobiliensektor. Zur Stimmungseintrübung trug auch bei, dass der hoch verschuldete Baukonzern Evergrande nun verspätet für die Jahre 2021 und 2022 einen Nettoverlust von umgerechnet 100 Milliarden Euro ausgewiesen hat.

Für Country Garden Services ging es um 7,6, für Country Garden um 7,3 und Longfor sogar um 10 Prozent abwärts. Nomura-Analyst Jizhou Dong glaubt, dass Peking in den nächsten Monaten nur geringfügige Lockerungsmaßnahmen für den Immobiliensektor einführen wird, um die jüngst unterstützenden Maßnahmen der Zentralbank fortzusetzen. Und weil selbst dies vom Markt schon erwartet würde, dürften sie wenig dazu beitragen, das Vertrauen der Hauskäufer wiederherzustellen. Anleger dürften zunächst auf die Sitzung des Politbüros Ende Juli warten, um mehr Klarheit über die Immobilienpolitik zu erhalten.

In Seoul verloren Daewoo Engineering & Construction 8,6 Prozent. Sie büßten damit sämtliche Gewinne vom Vortag wieder ein, die die Aktie eingefahren hatte mit der Hoffnung auf Neuaufträge aus Osteuropa. Auch andere Bau- und Maschinenwerte wurden verkauft: HD Hyundai Construction Equipment verbilligten sich um 3,4, Hyundai Engineering & Construction um 3,9 und Samsung Heavy Industries um 3,2 Prozent.

In Sydney (-0,2%) sorgten vor allem erneut nachgebende Aktien aus dem Rohstoffsektor für ein kleines Minus. Rio Tinto und BHP verbilligten sich um je rund 1 Prozent vor dem Hintergrund des unter Erwarten ausgefallenen Wachstums in China. Ansell knickten in Sydney um fast 14 Prozent ein. Der Hersteller von Schutzkleidung hatte einen starken Rückgang der Gewinne im Geschäftsjahr 2024 angekündigt, weil er Produktion und Personal reduziert.


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Index (Börse)            zuletzt        +/- %      % YTD       Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney)    7.283,80        -0,2%      +3,5%      08:00 
Nikkei-225 (Tokio)     32.493,89        +0,3%     +24,1%      08:00 
Kospi (Seoul)           2.607,62        -0,4%     +16,6%      08:00 
Schanghai-Comp.         3.197,82        -0,4%      +3,5%      09:00 
Hang-Seng (Hongk.)     19.018,34        -2,0%      -1,9%      10:00 
Straits-Times (Sing.)   3.248,67        -0,2%      +0,1%      11:00 
KLCI (Malaysia)         1.403,08        -0,2%      -6,0%      11:00 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %      00:00   Mo, 9:26   % YTD 
EUR/USD                   1,1258        +0,2%     1,1238     1,1233   +5,2% 
EUR/JPY                   155,66        -0,1%     155,89     155,77  +10,9% 
EUR/GBP                   0,8600        +0,1%     0,8595     0,8588   -2,8% 
GBP/USD                   1,3091        +0,1%     1,3075     1,3084   +8,2% 
USD/JPY                   138,26        -0,3%     138,71     138,44   +5,4% 
USD/KRW                 1.260,24        -0,3%   1.264,61   1.266,26   -0,1% 
USD/CNY                   7,1740        +0,0%     7,1721     7,1736   +4,0% 
USD/CNH                   7,1788        +0,0%     7,1782     7,1820   +3,6% 
USD/HKD                   7,8153        +0,0%     7,8141     7,8138   +0,1% 
AUD/USD                   0,6827        +0,2%     0,6816     0,6811   +0,2% 
NZD/USD                   0,6320        -0,1%     0,6325     0,6348   -0,5% 
Bitcoin 
BTC/USD                29.974,72        -0,9%  30.252,48  30.284,42  +80,6% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  74,27        74,15      +0,2%      +0,12   -6,4% 
Brent/ICE                  78,58         78,5      +0,1%      +0,08   -5,5% 
GAS                               VT-Settlem.               +/- EUR 
Dutch TTF                  25,85        25,10      +3,0%      +0,74  -68,5% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.962,15     1.955,13      +0,4%      +7,03   +7,6% 
Silber (Spot)              24,94        24,88      +0,3%      +0,06   +4,1% 
Platin (Spot)             986,83       980,50      +0,6%      +6,33   -7,6% 
Kupfer-Future               3,83         3,84      -0,2%      -0,01   +0,3% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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(END) Dow Jones Newswires

July 18, 2023 03:13 ET (07:13 GMT)