FRANKFURT (Dow Jones)--Sehr ruhig zeigen sich Europas Börsen am Freitag. Der letzte Handelstag vor den Weihnachtsfeiertagen sorgt nur für kleinere Positionsanpassungen. Fast alle Aktien im DAX weisen nur Kursänderungen im Null-Komma-Bereich auf - bis auf Kurseinbrüche bei Adidas und Zalando nach schwachen Vorgaben von Nike. Der DAX notiert kaum verändert und gibt 5 Punkte ab auf 16.681 Zähler, der Euro-Stoxx-50 verliert 0,2 Prozent auf 4.516 Punkte.

Impulse könnten aber am Nachmittag nochmals von den Konjunkturdaten aus den USA ausgehen. Vor allem der PCE-Preisindex in der Kernrate steht im Blick, ist er doch das bevorzugte Inflationsmaß der Fed. Die Kernrate für November wird voraussichtlich um 0,1 Prozent gegenüber Oktober und 3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen sein - so die Markterwartung.

In Großbritannien wird wegen der Feiertage an den Börsen nur noch verkürzt bis 13:30 Uhr MEZ gehandelt. In den USA findet am Anleihemarkt ein bis 20:00 Uhr MEZ verkürzter Handel statt.


   Schlechte Stimmung bei Nike belastet Adidas, Puma & Co 

Einen deutlichen Kursausreißer nach unten stellen Adidas mit 5,5 Prozent Minus dar. Hier belastet ein schwacher Ausblick von US-Konkurrent Nike. Nach einem guten zweiten Quartal wird Nike bei der Umsatzerwartung für das zweite Halbjahr vorsichtiger. Vorbörslich deutet sich in den USA ein Kurseinbruch bei Nike von 12 Prozent an.

Die gesenkte Umsatzprognose spiegelt für die Analysten der RBC eine schlechtere Nachfrage der Verbraucher als erwartet in allen Märkten wider. Dies dürfte sich negativ auf Mitbewerber auswirken. Die Kollegen von Jefferies sehen den Nike-Ausblick als belastend für die deutschen Wettbewerber, da sie nun mit Preisnachlässen rechnen, wodurch die Marge geschmälert werde. Entsprechend fallen auch Puma um 5,8 Prozent und in London JD Sports um 5 Prozent.

Mit Blick auf eine mögliche schwache Konsumnachfrage brechen Zalando sogar um 7 Prozent ein, Delivery Hero um 5,6 Prozent. Hier hatten jüngst die deutschen Konsumentenumfragen gezeigt, dass der Trend der Verbraucher zurück zu den Ladengeschäften geht. Das kappt die Erwartungen an das Umsatzwachstum im Online-Handel.


   China schützt Kinder - Computerspiele-Anbieter brechen ein 

Die Aktien des Beteiligungsunternehmens Prosus brechen um 17 Prozent ein. Grund ist ihre größte Beteiligung an der chinesischen Spieleaktie Tencent. Diese war in Hongkong über 12 Prozent abgestürzt, nachdem Peking Entwürfe für die Regulierung der Online-Spielbranche veröffentlicht hat. Diese sehen Beschränkungen für Anreize zum Spielen oder Geldausgeben vor.

Bei CMC Markets heißt es, dass Computerspiele in China bei Experten als Ursache für zahlreiche andere Probleme angesehen würden, wie die hohe Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen oder niedrige Geburtenraten. Die neuen Regeln bedeuten aber auch, dass viele der Umsatzmodelle der Unternehmen - wie eben bei Tencent - in der aktuellen Form nicht mehr funktionieren würden.

In Paris fallen Ubisoft um 4,2 Prozent, zeigen sich damit aber bereits erholt von noch tieferen Kursen zum Handelsbeginn. Einschränkungen wie in China könnten die Wachstumshoffnungen an das Geschäftsmodell der Games-as-a-Service zunichte machen. Spieler sollen dabei zu Abonnenten gemacht werden und für einen dauerhaften Cashflow sorgen. Bei Logitech geht es um 3,2 Prozent tiefer. Die Umsätze der Schweizer sind über Gaming-Mäuse und anderes Zubehör hochkorreliert mit der Spiele-Industrie.


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Aktienindex              zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.515,78        -0,2%         -9,08         +19,0% 
Stoxx-50                4.075,30        -0,1%         -3,22         +11,6% 
DAX                    16.682,87        -0,0%         -4,55         +19,8% 
MDAX                   26.878,72        -1,3%       -340,99          +7,0% 
TecDAX                  3.308,23        -0,5%        -17,41         +13,3% 
SDAX                   13.717,10        -0,3%        -44,77         +15,0% 
FTSE                    7.701,23        +0,1%          6,50          +3,3% 
CAC                     7.573,01        +0,0%          1,61         +17,0% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                    absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       1,97                      +0,01          -0,60 
US-Zehnjahresrendite        3,87                      -0,02          -0,01 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %  Fr, 7:55 Uhr  Do, 17:05 Uhr    % YTD 
EUR/USD                   1,1029        +0,2%        1,0997         1,0992    +3,0% 
EUR/JPY                   156,61        +0,0%        156,46         156,23   +11,6% 
EUR/CHF                   0,9412        -0,1%        0,9423         0,9415    -4,9% 
EUR/GBP                   0,8657        -0,2%        0,8665         0,8683    -2,2% 
USD/JPY                   142,01        -0,1%        142,28         142,11    +8,3% 
GBP/USD                   1,2737        +0,4%        1,2691         1,2658    +5,3% 
USD/CNH (Offshore)        7,1350        -0,1%        7,1538         7,1435    +3,0% 
Bitcoin 
BTC/USD                43.710,53        -0,6%     44.004,06      43.860,37  +163,3% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                  74,52        73,89         +0,9%          +0,63    -2,3% 
Brent/ICE                  79,82        79,39         +0,5%          +0,43    -1,7% 
GAS                               VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF                 33,745        34,42         -2,0%          -0,68   -59,2% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)             2.060,67     2.046,07         +0,7%         +14,60   +13,0% 
Silber (Spot)              24,46        24,48         -0,0%          -0,01    +2,1% 
Platin (Spot)             973,10       968,00         +0,5%          +5,10    -8,9% 
Kupfer-Future               3,92         3,92         -0,1%          -0,00    +2,9% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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December 22, 2023 07:11 ET (12:11 GMT)