FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen weisen am Mittwochmittag weiter leichte Gewinne aus. Der DAX notiert 0,2 Prozent höher bei 16.921 Punkten, größter Gewinner sind mit 2,4 Prozent Fresenius, die von starken Zahlen des US-Konkurrenten Davita profitieren. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,3 Prozent nach oben auf 4.702 Punkte. Die Stimmung bei den Risikoassets leidet wieder einmal unter der jüngsten Entwicklung auf der Zinsseite.

Nach den US-Inflationsdaten am Vortag wird mit nur noch vier Zinssenkungen durch die Fed in diesem Jahr gerechnet, nachdem in der Spitze von sechs Schritten um jeweils 25 Basispunkte ausgegangen wurde. Während an den Zinsmärkten die veränderte Erwartung schnell eingepreist wurde, bleibt abzuwarten, wie weit die Aktienmärkte konsolidieren werden. Der Blick auf die Anleihen zeigt, dass diese sich nach dem Rutsch am Vortag bereits stabilisieren. Die zehnjährige Bundesanleihe rentiert bei 2,37 Prozent nach 2,34 vor den US-Inflationsdaten.

Im Fokus steht in Europa zur Wochenmitte zunächst wieder die Berichtssaison. Zahlen gibt es quer durch alle Branchen, viele Unternehmen aus der zweiten Reihe am deutschen Aktienmarkt legten ihre Zahlen vor.


   Thyssenkrupp schreibt rote Zahlen - Prognose zum Teil gesenkt 

Thyssenkrupp hat nach neuerlichen Wertberichtigungen im Stahlgeschäft rote Zahlen im Auftaktquartal seines Geschäftsjahres 2023/24 geschrieben und Teile der Prognose gesenkt. Netto und nach Anteilen Dritter stand ein Fehlbetrag von 314 Millionen Euro zu Buche. Dazu trug wesentlich eine Wertberichtigung im Stahlgeschäft in Höhe von rund 200 Millionen Euro bei, überwiegend die Folge einer Neubewertung der Kapitalkosten. Im Vorjahr hatten unter dem Strich noch 75 Millionen Euro Gewinn gestanden. An der Börse heißt es, dass per Saldo nichts in der Bilanz erkennbar sei, was als Kurstreiber dienen könne. Für die Aktie geht es um 8,2 Prozent nach unten.

Für die Aktie von Prosieben geht es dagegen um 9,5 Prozent nach oben. Die am Vorabend vorgelegten vorläufigen Quartalszahlen hätten sowohl die Markterwartungen als auch die hauseigene Prognose übertroffen. "Dazu war das Sentiment gegenüber der Werbebranche sehr schlecht", so ein Händler. Das adjustierte EBITDA kletterte im vierten Quartal um 11 Prozent. Von den Analysten der Citi heißt es dazu, dies lasse nicht nur bessere Gesamtjahreszahlen für 2023 erwarten, sondern schaffe auch eine höhere Ausgangsbasis für die Gewinnerwartungen im laufenden Jahr.

Positiv wird der Zwischenbericht von Delivery Hero (+7,4%) zum vierten Quartal aufgenommen. Der Trend zu höherer Profitabilität gehe weiter, das Unternehmen komme damit den Forderungen des Marktes nach. Der Ausblick auf 2024 sei daher positiv und realistisch.

Weiter aufwärts geht es auch am Mittwoch mit den Rüstungsaktien. Renk steigen um 12,3 Prozent, Hensoldt um 6,5 Prozent, Rheinmetall um 1,8 Prozent. "Das ist insofern bemerkenswert, als dass bei allen vordergründigen Kurstreibern zurückgerudert wurde", sagt ein Händler. So hatte sich US-Präsident Biden den provokanten Aussagen von Donald Trump zur Verteidigung europäischer Länder klar entgegenstellt und zur Nato bekannt. Und in Deutschland hat sich Verteidigungsminister Pistorius gegen eine Ausweitung des Bundeswehr-Sondervermögens auf 300 Milliarden Euro ausgesprochen.


   Bilfinger zahlt mehr Dividende 

Bilfinger hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023 Auftragseingang, Umsatz und EBITA erheblich gesteigert. Die selbstgesteckten Ziele wurden weitgehend übertroffen, der Industriedienstleister kündigte bei Vorlage der Bilanz die Zahlung einer Dividende von 1,80 Euro je Aktie an - nach 1,30 Euro im Jahr zuvor. Positiv hebt die UBS den Ausblick hervor. Für die Aktie geht es 7,6 Prozent nach oben.

Nach Zahlenvorlage fallen die Aktien des Bierbrauers Heineken um 5,5 Prozent. Der Konzern habe zwar nochmal erfolgreich an der Preisschraube drehen können, damit aber bei vielen seiner Marken inzwischen Regionen erreicht, in denen der Absatz falle. Bei Heineken gingen die Volumina der Bier-Marken organisch um 4,7 Prozent zurück. Der Nettogewinn fiel auf 2,3 Milliarden Euro, erwartet worden waren 2,5 Milliarden Euro.


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Aktienindex              zuletzt        +/- %       absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.701,91        +0,3%         12,63      +4,0% 
Stoxx-50                4.209,29        +0,3%         10,62      +2,8% 
DAX                    16.920,58        +0,2%         39,75      +1,0% 
MDAX                   25.936,20        +0,8%        211,69      -4,4% 
TecDAX                  3.371,09        +0,0%          1,53      +1,0% 
SDAX                   13.783,63        +0,6%         75,68      -1,3% 
FTSE                    7.570,99        +0,8%         58,71      -2,9% 
CAC                     7.656,68        +0,4%         31,37      +1,5% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                    absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,37                      -0,03      -0,20 
US-Zehnjahresrendite        4,29                      -0,02      +0,41 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %  Mi, 7:40 Uhr  Di, 17:35   % YTD 
EUR/USD                   1,0703        -0,1%        1,0718     1,0718   -3,1% 
EUR/JPY                   161,19        -0,1%        161,28     161,55   +3,6% 
EUR/CHF                   0,9496        -0,0%        0,9494     0,9507   +2,3% 
EUR/GBP                   0,8533        +0,3%        0,8501     0,8504   -1,6% 
USD/JPY                   150,62        -0,0%        150,48     150,73   +6,9% 
GBP/USD                   1,2542        -0,4%        1,2608     1,2603   -1,4% 
USD/CNH (Offshore)        7,2270        -0,1%        7,2267     7,2262   +1,5% 
Bitcoin 
BTC/USD                51.300,28        +3,5%     49.641,14  48.750,93  +17,8% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.         +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  77,68        77,87         -0,2%      -0,19   +7,6% 
Brent/ICE                  82,99        82,77         +0,3%      +0,22   +7,9% 
GAS                               VT-Settlem.                  +/- EUR 
Dutch TTF                  25,12        25,43         -1,2%      -0,31  -20,9% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag         +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.991,10     1.993,23         -0,1%      -2,13   -3,5% 
Silber (Spot)              22,04        22,13         -0,4%      -0,09   -7,3% 
Platin (Spot)             884,84       874,50         +1,2%     +10,34  -10,8% 
Kupfer-Future               3,71         3,71         +0,1%      +0,00   -4,5% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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February 14, 2024 06:48 ET (11:48 GMT)