Von Steffen Gosenheimer

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach den kräftigen Gewinnen in der Vorwoche und einer leichten Konsolidierung zu Beginn der Woche, sieht es für den Start am Dienstag an den europäischen Aktienmärkten nach einem weiteren kleinen Rücksetzer aus. Der DAX wird etwa 0,3 Prozent niedriger erwartet bei 15.097 Punkten. Ähnlich sieht es für den Euro-Stoxx-50 aus. Am Anleihemarkt, wo es zu Wochenbeginn bei den Renditen ebenfalls zu einer Gegenbwegung auf den deutlichen Rückgang in der Vorwoche gekommen war, lautet die Tendenz zunächst seitwärts.

Für die Einzelwerte liefert die Berichtssaison die Impulse, für den Gesamtmarkt verweisen Marktteilnehmer unter anderem auf durchwachsen ausgefallene Handelszahlen aus China. Während die Exporte im Oktober deutlicher zurückgingen als erwartet, stiegen die Importe wieder Erwarten. Für Verunsicherung könnte auch sorgen, dass die australische Notenbank den Leitzins erstmals seit Juli wieder erhöht hat - auf 4,35 von 4,10 Prozent. Der Schritt kam gleichwohl aber nicht gänzlich überraschend. "Die Inflation in Australien hat ihren Höhepunkt überschritten, ist aber immer noch zu hoch und erweist sich als hartnäckiger als noch vor einigen Monaten erwartet", erläuterte Notenbank-Gouverneurin Michele Bullock.

Am Devisenmarkt fällt der Austral-Dollar darauf zurück. Er war im Vorfeld mit Spekulationen auf eine Zinserhöhung bereits gestiegen, so dass hier nun Gewinne mitgenommen werden. Der Euro kommt derweil zum Dollar leicht zurück auf 1,0701.


   Zahlenflut 

Bei den Einzelwerten sind die Blicke auf eine Flut von Quartalszahlen gerichtet, die an den beiden kommenden Tagen eher noch zunehmen wird. Aus Deutschland haben unter anderem Evonik, Fraport, Hella, Rational, Schaeffler und Telefonica Deutschland am Morgen bereits berichtet, aus der Schweiz die UBS und aus Frankreich Engie.

Dazu hat sich die Deutsche Börse anlässlich ihres Kapitalmarkttages zu Wort gemeldet. Der Börsenbetreiber plant ein Aktienrückkaufprogramm über 300 Millionen Euro, was positiv ankommt. Auf der anderen Seite sollen zukünftig nur noch 30 bis 40 Prozent des Gewinns ausgeschüttet werden nach bislang 40 bis 60 Prozent. Vorbörslich liegt der Kurs 0,5 Prozent im Plus.

Evonik liegen ebenfalls etwas fester im Markt. Das Chemieunternehmen habe die Kosten im Griff, deswegen habe das bereinigte operative Ergebnis positiv überrascht, heißt es in ersten Einschätzungen der Quartalszahlen.

Fraport werden sogar gut 2 Prozent fester gesehen. Die Zahlen des Flughafenbetreibers sind umsatz-, besonders aber gewinnseitig besser ausgefallen als erwartet. Ähnlich lesen sich die Zahlen des Großküchenausrüsters Rational, wo die Gewinne weniger zurückgingen als Analysten geschätzt hatten. Rational tendieren etwas fester.

Abwärts um knapp 2 Prozent geht es nach dem Quartalsausweis dagegen für Daimler Truck. Hier hatten Experten beim Umsatz und beim bereinigten operativen Gewinn etwas mehr erwartet als das Unternehmen mitteilte.

Hella, Schaeffler und Telefonica Deutschland tendieren in der Vorbörse zunächst gut behauptet.

Die UBS hat unterdessen wegen Aufwendungen im Zusammenhang mit der Integration der Credit Suisse im dritten Quartal einen überraschend hohen Verlust eingefahren. Bereinigt schrieb die Großbank aber schwarze Zahlen. Laut den Analysten von Citi ist der Gewinn vor Steuern, ohne die Kosten für die Integration der Credit Suisse, deutlich höher ausgefallen als erwartet mit 844 Millionen Dollar.


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DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00      Mo, 17:25   % YTD 
EUR/USD           1,0698        -0,2%     1,0721         1,0742    -0,1% 
EUR/JPY           160,93        +0,1%     160,79         160,92   +14,7% 
EUR/CHF           0,9636        -0,0%     0,9640         0,9641    -2,6% 
EUR/GBP           0,8684        +0,0%     0,8684         0,8670    -1,9% 
USD/JPY           150,42        +0,3%     150,00         149,82   +14,7% 
GBP/USD           1,2319        -0,2%     1,2346         1,2389    +1,9% 
USD/CNH           7,2896        +0,1%     7,2835         7,2754    +5,2% 
Bitcoin 
BTC/USD        34.954,84        -0,5%  35.133,02      35.000,45  +110,6% 
 
ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex          79,95        80,82      -1,1%          -0,87    +3,4% 
Brent/ICE          84,26        85,18      -1,1%          -0,92    +3,2% 
 
METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)     1.969,68     1.977,83      -0,4%          -8,16    +8,0% 
Silber (Spot)      22,81        23,18      -1,6%          -0,37    -4,8% 
Platin (Spot)     903,78       907,48      -0,4%          -3,70   -15,4% 
Kupfer-Future       3,68         3,72      -1,0%          -0,04    -3,4% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
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November 07, 2023 02:28 ET (07:28 GMT)