Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


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+++++ TAGESTHEMA +++++

Die Ratingagentur Fitch hat die Kreditwürdigkeit der USA herabgestuft, wenige Wochen, nachdem die US-Regierung im jüngsten Schuldenstreit an den Rand eines historischen Zahlungsausfalls geraten war. Fitch Ratings hatte das AAA-Rating der USA wegen des politischen Streits in Washington im Mai auf ihre Beobachtungsliste für eine mögliche Herabstufung gesetzt und nach der Einigung der Parteien dort belassen. Nun hat die Agentur das langfristige Emittentenausfallrating der USA von AAA auf AA+ gesenkt, um der erwarteten finanziellen Verschlechterung der Haushaltslage in den kommenden Jahren und der wachsenden Schuldenlast der Regierung Rechnung zu tragen. Dies ist die erste Herabstufung der USA durch eine große Ratingagentur seit mehr als zehn Jahren.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN ++++++

In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen

13:00 Dupont de Nemours Inc, Ergebnis 2Q

13:00 Kraft Heinz Co, Ergebnis 2Q

22:00 Qualcomm Inc, Ergebnis 3Q

22:15 Paypal Holdings Inc, Ergebnis 2Q

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- US 
    14:15 ADP-Arbeitsmarktbericht Juli 
          Beschäftigung privater Sektor 
          PROGNOSE: +175.000 Stellen 
          zuvor:    +497.000 Stellen 
 

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


INDEX                         Stand  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      4.580,75  -0,4% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  15.718,50  -0,6% 
Nikkei-225                32.693,83  -2,3% 
Hang-Seng-Index           19.588,16  -2,1% 
Kospi                      2.621,75  -1,7% 
Schanghai-Composite        3.258,99  -1,0% 
S&P/ASX 200                7.352,30  -1,3% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Nachdem zuletzt immer deutlicher geworden ist, dass China als Konjunkturlokomotive der lahmenden Weltwirtschaft kaum in Frage kommt, hatten die Hoffnungen auf den USA geruht. Doch nun hat Fitch den USA die Spitzenbonität "AAA" entzogen. Händler betonen zwar, dass der Schritt nicht ganz unerwartet komme und zudem keine unmittelbaren ökonomischen Auswirkungen nach sich ziehe, gleichwohl sei es ein Stimmungsdämpfer. Einige Marktteilnehmer sprechen daher von einem willkommenen Anlass, Gewinne einzustreichen. An den chinesischen Börsen in Hongkong und Schanghai sinken die Leitindizes recht deutlich. Maßnahmen zur Ankurbelung der schwächelnden Konjunktur bewirken keinen Stimmungsumschwung. Während Börsianer deutlich mehr Stimuli fordern, bleiben die Analysten von Huatai Securities kurzfristig insbesondere für Konsumwerte positiv gestimmt, nachdem Peking Schritte zur Befeuerung des privaten Konsums angekündigt hat. Der Nikkei-225 zeigt sich ebenfalls sehr schwach - belastet von Konjunktursorgen. Nicht gut kommen die Erstquartalszahlen von Nomura (-8,3%) an. Auch in Südlorea geht es deutlich talwärts. Vor allem institutionelle Investoren trennen sich von Aktien. Lotte Energy Materials verlieren nach den jüngsten Aufschlägen mit Gewinnmitnahmen nun 2,3 Prozent. In Erwartung schwacher Zweitquartalszahlen sinken die Papiere der Videospieleentwickler Krafton und Netmarble um 2,9 bzw. 3,6 Prozent.

US-NACHBÖRSE

AMD verteuerten sich um 2,7 Prozent (s.u.). Einen Satz um 19,2 Prozent nach oben vollzogen Elf Beauty, nachdem der Anbieter von Schönheitsprodukten die Erwartungen klar geschlagen und die Jahresprognose angehoben hatte. Match Group rückten um 10,8 Prozent vor, der Anbieter von Dating-Portalen kehrte in die Gewinnzone zurück und überbot die Marktprognosen. Nicht zu überzeugen wusste Camping World Holdings (-9,4%), die Zweitquartalszahlen verfehlten die Markterwartungen. Electronic Arts (-3,4%) enttäuschte angesichts des positiven Zahlenausweises mit dem Ausblick. Lumen Technologies rutschte heftig in die Verlustzone - belastet von hohen Abschreibungen. Der Kurs ermäßigte sich um 8,9 Prozent. Pinterest (-2,8%) setzte etwas mehr um als gedacht, verbuchte jedoch noch immer Verluste.

WALL STREET


INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                35.630,68        +0,2%         71,15          +7,5% 
S&P-500              4.576,73        -0,3%        -12,23         +19,2% 
Nasdaq-Comp.        14.283,91        -0,4%        -62,11         +36,5% 
Nasdaq-100          15.718,01        -0,2%        -38,99         +43,7% 
 
                     Di        Mo 
Umsatz NYSE (Aktien) 868 Mio   1.206 Mio 
Gewinner                 996       2.150 
Verlierer              1.934         807 
Unverändert              108         109 

Überwiegend etwas leichter - Nach fünf Monaten mit Gewinnen mussten die Anleger erst einmal durchatmen, wie Marktbeobachter vermuteten. Auf der Stimmung lasteten auch enttäuschende chinesische Konjunkturdaten. Die heimischen Konjunkturdaten zeigten Licht und Schatten. Arista Networks sprangen um 19,7 Prozent nach oben. Der Netzwerkausrüster hatte mit Geschäftszahlen und Ausblick die Erwartungen übertroffen. Merck & Co war im Quartal aufgrund der Übernahme von Prometheus Biosciences in die roten Zahlen gerutscht, auch wenn der Verlust nicht so hoch ausfiel wie befürchtet. Die Aktie fiel 1,3 Prozent ins Minus zurück. Bei Pfizer waren Umsatz und Ergebnis drastisch geschrumpft, so dass das Unternehmen mit Blick auf den Jahresumsatz etwas pessimistischer wurde. Die Aktie verlor 1,2 Prozent. Positiv wurden die Geschäftszahlen des Baumaschinenherstellers Caterpillar (+8,9%) aufgenommen. Derweil hat der Fahrdienstleister Uber (-5,7%) erstmals auf Quartalsebene einen operativen Gewinn verzeichnet, allerdings verfehlte der Umsatz die Erwartungen. Außerdem verlässt der Finanzvorstand das Unternehmen. Tesla lagen 2,4 Prozent im Minus. 300.000 Fahrzeuge der Reihen Model 3 und Model Y werden von den Behörden erneut auf ihre Lenkung hin untersucht.

US-ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,91         +5,4          4,85           48,8 
5 Jahre                  4,23         +4,6          4,18           23,0 
7 Jahre                  4,13         +5,3          4,08           16,5 
10 Jahre                 4,03         +7,2          3,96           14,9 
30 Jahre                 4,09         +8,4          4,01           12,4 
 

Die Renditen der US-Anleihen zogen an, wobei die Zehnjahresrendite wieder über die Marke von 4,0 Prozent stieg. Teilnehmer verwiesen auf den weiter angespannten Arbeitsmarkt mit einer nahezu unverändert hohen Zahl offener Stellen. Ein starker Arbeitsmarkt dürfte zu Inflationsdruck beitragen und die geldpolitische Zentralbank unter Druck setzen, die Zinsen hoch zu halten.

DEVISEN


DEVISEN          zuletzt        +/- %      00:00  Di., 09:57 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0993        -0,2%     1,1019          1,0976   +2,7% 
EUR/JPY           157,07        -0,2%     157,35          156,67  +11,9% 
EUR/GBP           0,8602        -0,2%     0,8617          0,8563   -2,8% 
GBP/USD           1,2779        -0,1%     1,2792          1,2818   +5,7% 
USD/JPY           142,89        +0,1%     142,80          142,73   +9,0% 
USD/KRW         1.294,64        +0,4%   1.289,14        1.287,68   +2,6% 
USD/CNY           7,1434        +0,1%     7,1388          7,1658   +3,6% 
USD/CNH           7,1887        +0,1%     7,1851          7,1724   +3,8% 
USD/HKD           7,7976        +0,0%     7,7945          7,7943   -0,2% 
AUD/USD           0,6587        -0,5%     0,6622          0,6643   -3,3% 
NZD/USD           0,6108        -0,8%     0,6157          0,6166   -3,8% 
Bitcoin 
BTC/USD        29.597,23        +1,3%  29.222,35       28.925,02  +78,3% 
 

Der US-Dollar profitierte von der Annahme, dass sich die Wirtschaft in den USA besser entwickeln werde als jene der Eurozone. Der Dollarindex legte um 0,4 Prozent zu. Der Euro rutschte zurück unter die Marke von 1,10 Dollar.

Der australische Dollar gab deutlicher nach, nachdem die Reserve Bank of Australia die Leitzinsen bestätigt hatte. Die Entscheidung war mehrheitlich so erwartet worden, gleichwohl gab es Stimmen, die auf eine Leitzinsanhebung um 25 Basispunkte gesetzt hatten.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS


ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %         +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          82,12        81,37      +0,9%           +0,75   +4,2% 
Brent/ICE          85,67        84,91      +0,9%           +0,76   +3,6% 
 

Am Ölmarkt kam es zu kleinen Gewinnmitnahmen (-0,1 bis -0,4%), nachdem der Ölpreis im Juli den stärksten Monatsgewinn seit über einem Jahr verzeichnet hatte. Übergeordnet stütze aber die Annahme eines knapperen Angebots, hieß es von der Saxo Bank. Daneben setzten die Akteure auf eine höhere Nachfrage aus China im Fall weiterer Wirtschaftsstimuli.

METALLE


METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %         +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.948,99     1.944,36      +0,2%           +4,63   +6,9% 
Silber (Spot)      24,35        24,38      -0,1%           -0,03   +1,6% 
Platin (Spot)     933,18       936,00      -0,3%           -2,83  -12,6% 
Kupfer-Future       3,90         3,91      -0,3%           -0,01   +2,1% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Mit dem festen Dollar geriet der Goldpreis 1 Prozent unter Druck.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR +++++

GELDPOLITIK USA

Der Präsident der Federal Reserve von Atlanta hält eine Zinserhöhung im September nicht für notwendig. Raphael Bostic sagte, eine "signifikante" Verlangsamung der Inflation gebe der Zentralbank Spielraum, die Zinsen im September unverändert zu lassen und die Fed bis zum nächsten Jahr "in der Warteschleife zu halten".

GELDPOLITIK JAPAN

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August 02, 2023 01:47 ET (05:47 GMT)