FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat am Donnerstag zum US-Dollar zugelegt und damit die Kursverluste vom Vortag wettgemacht. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1748 US-Dollar. Im frühen Handel hatte der Euro noch unter 1,17 Dollar notiert. Zum Franken notiert der Euro derweil mit 1,0836 Franken kaum verändert. Die US-Währung wird dagegen mit 0,9226 Franken (Mittag 0,9244) etwas schwächer gehandelt.

Die Schweizerischen Nationalbank hatte am Morgen mitgeteilt, die bisherige expansive Politik mit Negativzinsen und bei Bedarf mit Interventionen am Devisenmarkt fortzusetzen. "Die SNB setzt ihre Politik der ruhigen Hand fort, welche sich während der Pandemie bewährt hat", kommentiert Jörg Angelé von der Bantleon Bank. Mit Zinsanhebungen ist laut Analysten voraussichtlich mindestens bis zum Jahr 2023 nicht zu rechnen. Die SNB werde keinesfalls vor der EZB an der Zinsschraube drehen, sagt Angelé.

Der Euro war am Mittwochabend noch zum Dollar unter Druck geraten. Die US-Währung profitierte von der Zinsentscheidung der amerikanischen Notenbank Fed. Die Zentralbank signalisierte, womöglich bereits zur nächsten Zinssitzung Anfang November mit der Rückführung ihrer milliardenschweren Wertpapierkäufe zu beginnen. Hintergrund sind die solide Erholung der Konjunktur von dem Corona-Einbruch und die hohe Inflation. Darüber hinaus liess die Fed durchblicken, ihren Leitzins möglicherweise früher und rascher anzuheben als bisher gedacht.

Die türkische Lira ist unterdessen zeitweise auf ein Rekordtief zum Dollar gefallen. Die türkische Notenbank hat die Finanzmärkte mit einer Zinssenkung überrascht. Trotz der hohen Inflation wurde der Leitzins überraschend gesenkt. Präsident Recep Tayyip Erdogan hat immer wieder Druck auf die Notenbank ausgeübt und niedrigere Zinsen verlangt.

Unterdessen hat die norwegische Notenbank ihren Leitzins erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie leicht angehoben. Zudem stellte die Norges Bank weitere Anhebungen in Aussicht. Der Kurs der norwegischen Krone legte zu.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85495 (0,86000) britische Pfund und 128,88 (128,50) japanische Yen fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1753 Dollar gehandelt. Das waren rund 15 Dollar weniger als am Vortag./jsl/bek/jha/tp/kw