FRANKFURT (awp international) - Der Euro ist am Montag zum US-Dollar unter Druck geraten. Die Gemeinschaftswährung fällt unter 1,13 und notiert am späten Nachmittag auf 1,1298 Dollar.

Gegenüber dem Franken konnte der Euro allerdings etwas zulegen - der Kurs liegt bei 1,0387 Franken. Ein Dollar kostet derweil 0,9195 Franken und damit klar mehr als zum Ende letzter Woche.

Für Verunsicherung am Markt sorgt weiter die Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus. Zu Jahresbeginn sind die Handelsvolumen am Devisenmarkt allerdings noch niedrig und die Bewegungen daher weniger aussagekräftig.

Die Stimmung in den Industrieunternehmen der Eurozone hat sich im Dezember unterdessen eingetrübt. Die Daten bewegten den Markt jedoch kaum, da es sich um eine zweite Veröffentlichung handelt und eine erste Erhebung bestätigt wurde.

Am Morgen gab die Schweizer Nationalbank (SNB) zudem ihre Sichtguthaben bekannt. Diese stiegen in der vergangenen Woche um 0,5 Milliarden auf 722,8 Milliarden Franken. An der Entwicklung der Sichtguthaben lässt sich ablesen, ob die SNB am Devisenmarkt interveniert, um den Franken zu schwächen.

Die türkische Lira geriet indes nach deutlich gestiegenen Inflationszahlen nur vorübergehend unter Druck. Zeitweise Verluste machte sie wieder wett. Die Inflation in der Türkei gerät zunehmend ausser Kontrolle.

Im Dezember sprang die Inflationsrate über die Marke von 30 Prozent und erreichte im Jahresvergleich bei 36,08 Prozent den höchsten Stand seit rund zwei Jahrzehnten. Analysten wurden von der Stärke des Preisanstiegs überrascht.

Verschlimmert wird die Lage seit Monaten durch die türkische Zentralbank, die unter dem Druck des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan trotz der hohen Inflation den Leitzins zuletzt immer weiter senkte. Die Zinspolitik belastet auch die Lira. Die Notenbank versuchte zuletzt mit Interventionen am Devisenmarkt die Lira zu stützen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84135 (0,84028) britische Pfund und 130,56 (130,38) japanische Yen fest.

Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1802 Dollar gehandelt. Das waren 27 Dollar weniger als am Vortag.

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