Zürich (awp)- An der Schweizer Börse werden am Mittwoch tiefere Kurse erwartet. Gedämpfte Zinshoffnungen und die anhaltenden Spannungen zwischen den USA und dem Iran dürften den Anlegern die Stimmung verderben, sagen Händler. "Wir sind nach wie vor auf hohem Niveau. Da kann man es niemandem verübeln, wenn er mal einen Gewinn mitnimmt", sagt ein Börsianer. Vor dem Treffen der G20-Staaten am Wochenende, an dem die Präsidenten der USA und China über den Zollstreit reden wollen, dürften die Anleger ohnehin kaum Risiken eingehen, heisst es weiter.

Händler verwiesen zudem auf Äusserungen aus den Reihen der US-Notenbank Fed. In der Nacht auf Mittwoch hatte James Bullard, regionaler Notenbankchef aus St. Louis, die Möglichkeit einer baldigen Leitzinssenkung zwar bekräftigt. Ein grosser Zinsschritt um einen halben Prozentpunkt wäre aus seiner Sicht aber übertrieben. Auch Fed-Chef Jerome Powell gibt sich offen für Zinssenkungen. Kurzfristig dürfe aber nicht überreagiert werden.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI steht gegen 08.15 Uhr 0,26 Prozent tiefer bei 9'873,51 Punkten. Am Vortag hat der Leitindex unverändert geschlossen.

Vorbörslich werden bis auf Swiss Re (unver. bei 99 Fr.) sämtliche SMI-Titel um bis zu 0,4 Prozent tiefer indiziert. Swiss Re profitiert von einer Kurszielerhöhung der Deutschen Bank auf 108 von 104 Franken.

Am breiten Markt werden vor allem für Technologietitel höhere Kurse genannt. AMS (+1,4%), VAT (+,2%), Comet (+0,3%) und U-blox (+0,2%) legen zu. Die Hoffnung auf eine Einigung im US-chinesischen Zollstreit und die tiefe Bewertung lockten Käufer an, heisst es am Markt.

Temenos (+0,3%) werden zudem nach positiven Aussagen des neuen Finanzchefs höher indiziert. Panagiotis Spiliopoulos rechnet damit, dass das Unternehmen weiter wachsen wird und die Marge weiter steigern kann. "Wir sind von unserer Wachstumsstory überzeugt und haben deshalb auch unsere Zielwerte bestätigt", sagte Spiliopoulos in einem Interview mit der "Finanz und Wirtschaft".

Die Aktien des Flughafen Zürich werden 1,7% tiefer gestellt. Die Bank Berenberg hat die Abdeckung mit dem Rating 'Sell' gestartet.

pre/rw