Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt zieht am Dienstag an. Angeführt wird der Markt dabei von den defensiven Schwergewichten. Dabei kann der SMI nach der anfänglichen Schwäche an den positiven Trend der vergangenen Wochen anknüpfen. Vor den mit Spannung erwarteten Beschlüssen der US-Notenbank Fed am Mittwochabend verläuft das Geschäft laut Händlern aber in geordneten Bahnen. Für Ausschläge sorgen allerdings Unternehmensergebnisse. Unter anderem haben Adecco und AMS Osram ihre Zahlen veröffentlicht.

Im Fokus der Marktteilnehmer steht die heute beginnende Sitzung des Fed, deren Ergebnisse am Mittwochabend veröffentlicht werden. Dabei dürfte die Notenbank den Einstieg in den Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik verkünden. Das Tapering - also die Reduzierung der monatlichen Anleihekäufe - dürfte noch in diesem Jahr beginnen und im dritten Quartal 2022 abgeschlossen sein, heisst es am Markt.

Der SMI der Standardwerte notiert nach einem Tagestief bei 12'191,75 Punkten um 11.00 Uhr um 0,37 Prozent höher auf 12'261,10 Punkten. Der SLI, der die 30 wichtigsten Aktien umfasst und in dem die Gewichtung der einzelnen Aktien gekappt ist, steigt um 0,14 Prozent auf 1987,18 und der umfassende SPI um 0,31 Prozent auf 15'793,01 Zähler. Im SLI stehen 17 Gewinner 13 Verlierern gegenüber.

Dabei fallen die Aktien von Adecco (-3,9%) negativ auf. Der Personalvermittler ist im dritten Quartal zwar schnell gewachsen und hat sich damit weiter vom Corona-Einbruch erholt. Doch Analysten hatten noch mehr erwartet. Zudem hat sich Adecco wie gewohnt zurückhaltend über die weiteren Aussichten geäussert. "Wer nicht liefert, kommt zur Kasse", sagt ein Händler mit Verweis auf den Aktienkurs.

Auch AMS (-6,3%) kann bei den Aktionären nicht punkten. Dabei hat der Spezialchip- und Sensorenhersteller mehr Umsatz erzielt und deutlich mehr verdient. Bei AMS monieren Analysten die Vorgaben fürs vierte Quartal. Dabei geht das Unternehmen selber von einem sequentiellen Umsatzrückgang und stabilen Margen aus. Hier sorgt laut Händlern auch eine Untersuchung der österreichischen Behörden in Bezug auf den ehemaligen Finanzchef Michael Wachsler im Zusammenhang mit privaten Wertpapiertransaktionen, die vorgeblich Wachsler und zwei ehemaligen Mitarbeitern von AMS zugeordnet würden, für etwas Unruhe, sagt ein Händler. "Die Leute wollen keine solchen Geschichten hören", sagt der Händler zur aktuellen Kursentwicklung.

Ebenfalls etwas Abgabedruck machen Händler bei den Aktien der CS (-1,1%) aus. Am Vortag war die Aktie allerdings auch um 5,6 Prozent gestiegen. Die Bank will am Donnerstag einerseits ihre Quartalszahlen veröffentlichen und anderseits den Investorentag abhalten. Dabei gebe es viele Unsicherheiten, was Gewinnmitnahmen auslöse. Die Anteile der Rivalin UBS (-0,6%) sind ebenfalls schwächer. Auch die Versicherer Zurich (-0,3%) und Swiss Life (-0,2%) geben nach. Swiss Re (+0,1%) sind minim höher.

Besser schlagen sich die als defensiv taxierten Arzneimittelhersteller Roche (+1,3%), die im Verlauf die Gewinne stetig ausbauen. Auch Lonza (+0,3%), Vifor (+0,1%) und Novartis (+0,1%) sind höher. Etwas mehr zulegen können noch der Aromenproduzent Givaudan (+0,7%) und die Medizintechniker Straumann (+0,9%) und Sonova (+0,2%).

Marktschwerstgewicht Nestlé (+0,7%) markieren bei 121,28 ein neues Rekordhoch. Die Aktien von Geberit (+0,3%) gewinnen am Tag vor der Veröffentlichung des Quartalsberichts leicht Terrain hinzu. Schindler rücken gleich um zwei Prozent vor.

Aus den hinteren Rängen gewinnen die Aktien des Kompressorenherstellers Burckhardt (+1,1%), des Autozulieferers Schaffner (+2,4%) und des Komponentenherstellers Phoenix Mecano (+2,0%) nach Geschäftszahlen an Wert.

Die Aktien von Hiag büssen dagegen 2,7 Prozent auf 95 Franken ein. Die Immobiliengesellschaft will ihr Kapital erhöhen und dabei knapp 1,7 Millionen neue Aktien ausgeben. Die Preisspanne liegt zwischen 94 und 96 Franken.

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