Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt präsentiert sich am Montagvormittag dank positiver Vorgaben aus den USA und Japan in freundlicher Stimmung. Die Beilegung des US-Schuldenstreits wirke positiv nach, heisst es am Markt. Das Geschäft sei aber impulsarm und verlaufe in ruhigen Bahnen. Die Marktteilnehmer seien etwas unschlüssig, ob sie ihre Positionen absichern und auch einen Teil der Gewinne einstreichen oder weitere Käufe tätigen sollten. Daher komme es immer wieder zu einem Favoritenwechsel und in der Summe bewege sich der Markt seitwärts, sagt ein Händler.

Dazu komme, dass es bei den Konjunkturzahlen Licht und Schatten gebe. So gingen vom US-Arbeitsmarktbericht am Freitag widersprüchliche Signale aus. Es wurden zwar mehr Jobs als erwartet geschaffen, aber auch die auch die Zahl der Arbeitslosen nahm spürbar zu. Damit geht auch das Werweissen über den nächsten Schritt der US-Notenbank Fed weiter. Der robuste Arbeitsmarktbericht könnte die Marktteilnehmer in ihrer Erwartung bestärken, dass das Fed die Geldpolitik in den kommenden Monaten nochmals straffe, sagt ein Analyst. Derweil ist die Inflation in der Schweiz wie erwartet weiter auf 2,2 Prozent gesunken. In der Eurozone hat sich dafür die Konjunktur- und die Unternehmensstimmung weiter eingetrübt. Weitere Impulse werden am Nachmittag aus den USA erwartet, wo ebenfalls Einkaufsmanagerindizes und Angaben zu den US-Industrieaufträgen veröffentlicht werden.

Der SMI steigt bis um 11.05 Uhr um 0,32 Prozent auf 11'479,74 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewinnt 0,22 Prozent auf 1791,61 und der breite SPI 0,13 Prozent auf 15'095,08 Zähler. Im SLI legen 12 Aktien zu und 18 geben nach.

Stark gesucht sind die schwergewichtigen Aktien von Novartis (+2,0%), die damit auch den Leitindex unterstützen. Die Aktie war bereits am Freitag um 1,4 Prozent gestiegen, als der Pharmakonzern ausführliche Ergebnisse für das Mittel Kisqali gegen Brustkrebs veröffentlicht und damit Brustkrebs-Patientinnen Mut gemacht hatte. Die ZKB schätzt für Kisqali einen Höchstumsatz von 13 Milliarden Dollar im Jahr 2030.

Die ebenfalls schwergewichtigen Genussscheine von Roche (-0,1%) und die Aktien von Nestlé (-0,5%) geben dagegen nach.

Weit oben bei den Gewinnern stehen die Aktien der Credit Suisse (+2,2%) und von UBS (+1,5%). Die UBS erwartet die Übernahme der CS bereits am 12. Juni. Die Dekotierung der CS-Akten wird frühestens per 13. Juni von der Schweizer Börse SIX genehmigt. Der Vollzug stehe aber nach wie vor unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die US-Börsenaufsicht SEC. "Die CS ist definitiv bald Geschichte", sagt ein Händler.

Die Anteile der Vermögensverwalter Julius Bär (-0,2%) und der Partners Group (-0,3%) sind dagegen etwas leichter.

Adecco (+1,0% auf 28,76 Fr.) setzen den Aufwärtstrend vom Freitag fort. Ein Kaufargument ist laut Händlern der starke US-Arbeitsmarktbericht. Zudem hat Kepler Cheuvreux die Aktie laut Händlern auf "Hold" von "Reduce" und das Kursziel auf 29 von 27 Franken erhöht. Die kommerzielle Leistung von Adecco habe sich klar verbessert und die Kostensenkungen sollten sich nach Einschätzung ab dem zweiten Halbjahr deutlich auswirken, heisst es.

Die Anteile von Temenos (+0,2%) setzten ihren volatilen Kursverlauf fort. Am Markt keimen immer wieder Übernahmespekulationen auf, die aber genauso regelmässig wieder abflauen. Der aktivistische Aktionär Petrus Advisers hat zudem die Beteiligung auf knapp unter 4 Prozent erhöht und fordert eine transparentere Kommunikation sowie den raschen Abgang von Interims-CEO Andreas Andreades.

Dagegen konsolidieren die Technologie- und Wachstumstitel AMS Osram (-1,8%), VAT (-0,9%), Sonova (-0,8%), die Zykliker Kühne+Nagel und Schindler (-0,7%) sowie die Luxusgüterhersteller Richemont (-0,5%) und Swatch (-0,6%) ihre jüngsten Gewinne.

Auf den hinteren Rängen fallen vor allem Penny Stocks wie Airesis (-15%), Obseva, Asmallworld (je -11%) sowie Kinarus (+12%) mit grösseren Kursausschlägen auf.

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