Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt startet am Montag schwächer in den Monat Mai. Den negativen Vorgaben aus den USA könne sich die Schweiz nicht ganz entziehen, heisst es am Markt. Die Abschläge halten sich aber im Verglich zu denen an der Wall Street in Grenzen. Die Stimmung sei nervös und vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed am Mittwoch verhielten sich die Anleger vorsichtig, heisst es weiter. Daher sei es für die Anleger wohl passend zum Monatsbeginn, dem Motto "sell in May and go away" zu folgen.

Vom Fed wird angesichts der auf den höchsten Stand seit Anfang der 1980er Jahren gestiegenen Inflation eine Zinserhöhung um 50 Basispunkte erwartet. In den kommenden Monaten dürften weitere Schritte folgen. Damit könnte das Fed die Wirtschaft abwürgen, wird befürchtet. Daher dürften die Marktteilnehmer vermehrt auf Konjunkturzahlen und auch die Aussagen der Unternehmen über ihre Aussichten achten. Impulse werden diesbezüglich am Berichtstag von den in der Eurozone und in den USA anstehenden Einkaufsmanagerindizes erwartet.

Der SMI sinkt gegen 09.20 Uhr 0,53 Prozent auf 12'064,85 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, verliert 0,77 Prozent auf 1860,74 Punkte und der breite SPI 0,50 Prozent auf 15'525,57 Punkte. Bei den 30 Blue Chips geben 26 nach und vier legen zu.

Unter Druck stehen Richemont (-2,6%) und Swatch (-1,4%) sowie Straumann (-2,2%). Während bei Straumann Gewinnmitnahmen angeführt werden, verweisen die Händler bei den Luxusgüterherstellern auf die Lockdowns in China, die den Absatz in deren wichtigstem Einzelmarkt beeinträchtigen dürften.

Die Anteile der Credit Suisse fallen um 1,2 Prozent. Händler verweisen auf negative Schlagzeilen vom Wochenende. Demnach sieht sich die Bank in den USA mit einer Sammelklage im Zusammenhang mit angeblichen Geschäften mit Oligarchen und einer Klage eines Pensionsfonds konfrontiert. Die Aktien der Rivalin UBS schlagen sich mit -1,1 Prozent etwas besser.

Abschläge von 1,5 gibt es nach einer Kurszielsenkung durch Goldman Sachs für ABB (-1,9%). Die Aktien von Logitech werden am Tag vor der Veröffentlichung des Quartalsberichts um 0,6 Prozent niedriger gehandelt.

Am besten halten sich Temenos (+1,0%). Die defensiv geltenden Swisscom (+0,7%), Novartis (+0,1%) und Nestlé (+0,2%) legen ebenfalls zu. Roche (-0,2%), Swiss Re (-0,3%) und AMS (-0,3%) geben nur wenig nach.

Am breiten Markt verlieren die Anteile von Dormakaba 2,5 Prozent. Der Schliesstechnikkonzern verkauft wie geplant sein Metallhohltüren-Geschäft Mesker in den USA und verbucht aber in diesem Zusammenhang einen Abschreiber von 64 Millionen Franken.

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