Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt geht es am Dienstag im frühen Handel mit den Kursen zunächst etwas abwärts. In den USA haben sich zwar die beiden politischen Lager über die Schuldenobergrenze geeinigt. Eine Freifahrt dürften die weiteren Abstimmungsrunden über die Anhebung der US-Schuldenobergrenze aber nicht werden, warnt ein Händler - auch wenn ein erhebliches Abwärtsrisiko für die Märkte damit erst einmal beseitigt sei. So müsse der Entwurf so schnell wie möglich in beiden Kammern des Kongresses verabschiedet und vom Präsidenten unterzeichnet werden, damit ein drohender Zahlungsausfall der US-Regierung tatsächlich abgewendet wird.

Wie ein Händler kommentiert, brauten sich ohnehin wieder einige Belastungsfaktoren zusammen. Die Beruhigung im US-Regionalbankensektor etwa führe zu erneuten Zinsanhebungsbefürchtungen bei der nächsten US-Fed-Sitzung am 13./14. Juni. "Die US-Notenbank hatte im letzten Protokoll explizit auf diesen Punkt hingewiesen." Entsprechend unsicher sei derzeit, was die US-Notenbank bei dem Treffen dann entscheide. Ein weiterer Belastungsfaktor seien die zunehmenden aussenpolitischen Moll-Töne zwischen China und den USA. Ein avisiertes Treffen der Verteidigungsminister beider Länder am kommenden Wochenende in Singapur wurde abgesagt.

Der SMI fällt gegen 09.10 Uhr um 0,23 Prozent auf 11'407,88 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gibt um 0,07 Prozent nach auf 1777,98 und der breite SPI um 0,19 Prozent auf 15'037,23 Zähler. Im SLI verlieren 15 Titel und 13 geben nach. Lonza und Swiss Life sind unverändert.

Der Nachrichtenfluss bei den Blue Chips ist mit dem Ende der Berichtssaison merklich ausgedünnt. Beim Lebensmittelriesen Nestlé (-0,9%) reagieren Investoren etwas verschnupft auf einen Managementwechsel. Der langjährige CFO François-Xavier Roger tritt ab und wird durch Anna Manz von der London Stock Exchange ersetzt.

Etwas deutlicher geben auch UBS (-0,8%) und CS (-0,7%) nach. Nach der Zwangsübernahme sind nun auch Klagen gegen die UBS eingegangen. Wie die "Sonntagszeitung" berichtete, fordern CS-Aktionäre beim Zürcher Handelsgericht einen deutlich höheren Preis: Statt 3 Milliarden wollen sie nun mindestens 7,3 Milliarden Franken.

Dem stehen Gewinne bei Givaudan und Swisscom (beide +0,6%) gegenüber.

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