Zürich (awp) - Die Schweizer Börse tendiert am Freitag im frühen Geschäft freundlich und setzt damit die Erholung fort. Vor der am Nachmittag mit Spannung erwarteten Rede von Jerome Powell, dem Chef der US-Notenbank Fed, dürften sich die Anleger wohl zurückhalten und das Geschäft daher eher in ruhigen Bahnen verlaufen, heisst es am Markt. Vom Auftritt Powells an der Notenbankkonferenz im amerikanischen Jackson Hole werden neue Hinweise auf die künftige Geldpolitik in den USA erwartet.

Der Markt erwartet, dass das Fed weiter entschieden gegen die hohe Inflation vorgehen dürfte. Fedchef Powell werde bei seiner Rede darauf hinweisen, wie wichtig Wirtschaftsdaten bezüglich des geldpolitischen Kurses seien. Trotz zuletzt enttäuschender Konjunkturdaten dürfte das Fed die Zinsen im September aber "vergleichsweise stark" erhöhen, heisst es am Markt. Am frühen Nachmittag stehen zudem Daten zur Preisentwicklung in den USA auf dem Programm, die vor dem Hintergrund der Geldpolitik des Fed ebenfalls von Interesse sind.

Der SMI notiert um 9.15 Uhr 0,20 Prozent höher bei 11'086,25 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,26 Prozent auf 1701,50 und der breite SPI um 0,18 Prozent auf 14'311,26 Stellen. 23 SLI-Titel verzeichnen aktuell Gewinne und vier geben nach. Drei sind unverändert.

An der Spitze der Bluechips stehen Technologiewerte wie AMS Osram, Temenos, VAT und Logitech, die Banken CS und UBS sowie die Zykliker Holcim, Adecco und Geberit mit Gewinnen zwischen 1,4 und 0,6 Prozent. Auch der Pharmariese Novartis (+0,6%) legt zu. Der Bon des Rivalen Roche (+0,1%) ist gehalten und Nestlé (-0,2%), ein weiteres Marktschwergewicht, gibt dagegen nach.

Verluste verbuchen Richemont (-0,4%) und Sonova (-0,4%), die zuletzt gut gelaufen sind. Givaudan (-0,2%) neigen ebenfalls zur Schwäche.

Am breiten Markt stechen SFS (+4,4%) heraus. Der Metallverarbeiter ist im ersten Halbjahr dank der Übernahme der deutschen Hoffmann und auch aufgrund einer guten Nachfrage stark gewachsen. Allerdings ist der Gewinn wegen der Akquisition und höheren Kosten mit 131,5 Millionen Franken (-2%) etwas tiefer ausgefallen. Hiag (+0,5%) und Edisun (+2,6%) legen nach Zahlen ebenfalls zu.

Molecular Partners gewinnen 2,4 Prozent. Das Biotechnologie-Unternehmen hat im ersten Halbjahr 2022 dank einer Zahlung durch den Partner Novartis schwarze Zahlen geschrieben.

pre/tv