WASHINGTON (awp international) - Die US-Regierung hat die Wiederaufnahme des Handels an der Moskauer Börse als "Scharade" bezeichnet. "Dies ist kein echter Markt und kein nachhaltiges Modell, was die Isolation Russlands vom globalen Finanzsystem nur noch unterstreicht", sagte der stellvertretende nationale Sicherheitsberater, Daleep Singh, am Donnerstag.

Russland habe deutlich gemacht, dass es staatliche Mittel in die künstliche Stützung der Aktien von Unternehmen stecken werde, die im Handel seien. Nur noch 15 Prozent der börsennotierten Aktien seien zum Handel zugelassen. Die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten würden weiterhin Massnahmen ergreifen, um Russland von der internationalen Wirtschaftsordnung zu isolieren.

Nach fast einem Monat Pause wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und der westlichen Sanktionen gegen Russland hat die Moskauer Börse den Handel am Donnerstag wieder aufgenommen. Allerdings durften nur Aktien von 33 Unternehmen gehandelt werden, darunter Papiere des Gasmonopolisten Gazprom , des Ölkonzerns Lukoil und der staatlichen Fluggesellschaft Aeroflot. Das hatte die Zentralbank laut der Staatsagentur Tass bereits am Mittwoch angekündigt. Der Moex Russland-Index stieg zuletzt um rund zehn Prozent. Damit machte der Index einen kleinen Teil seiner Verluste wett, die er vor der Handelsaussetzung verbucht hatte./nau/DP/mis