PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die konkreten Folgen der Abschottungspolitik des neuen US-Präsidenten Donald Trump haben Europas Anlegern den Wochenstart verhagelt. Trump hatte gegen Menschen aus mehreren muslimisch geprägten Staaten ein Einreiseverbot erlassen - Experten warnen vor zunehmenden internationalen Spannungen, die auch den Welthandel belasten könnten.

Der EuroStoxx 50 schloss am Montag mit einem Minus von 1,23 Prozent bei 3262,72 Punkten. In Paris büßte der CAC 40 1,14 Prozent auf 4784,64 Punkte ein. Der Londoner FTSE 100 verlor 0,92 Prozent auf 7118,48 Punkte.

"Weltweit stoßen Trumps Dekrete auf Protest, diplomatische Eiszeiten manifestieren sich und die Aussicht auf eine längerfristige protektionistische US-Wirtschaftspolitik sind alles andere als positiv für den Aktienmarkt", kommentierte Börsenexperte Jens Klatt für JFD Brokers. Die Analysten Mike van Duken und Henry Croft von Accendo Markets sehen in der neuen US-Politik eine Gefahr für die Globalisierung: "Das erhöht die Wahrscheinlichkeit für noch extremere Handelsbeschränkungen wie etwa Einfuhrzölle auf chinesische Waren."

Zu den Aktien, die besonders litten, gehörten Öl-, Bergbau- und Finanzwerte. Die entsprechenden Branchenindizes verloren zwischen 1,7 und 2,1 Prozent. Im Stoxx-50-Index waren die Anteilscheine der Banken Intesa Sanpaolo und Banco Santander mit Kursabschlägen von 3,1 Prozent beziehungsweise 2,9 Prozent ganz unten zu finden. Der britische Versicherer Old Mutual büßten als einer schwächsten Werte im FTSE 100 3,4 Prozent ein.

Am besten schnitten Papiere aus dem Mediensektor mit einem Minus von knapp 0,1 Prozent ab. Relativ gut hielten sich auch Telekom-Titel, die rund 0,3 Prozent einbüßten. Dazu trugen vor allem die Papiere des britischen Schwergewichts Vodafone mit einem Plus von 1,3 Prozent bei. Der Mobilfunkkonzern erwägt die Fusion seiner indischen Tochter mit dem Anbieter Idea Cellular./edh/he