PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die wichtigsten europäischen Aktienmärkte treten zu Wochenbeginn auf der Stelle. Ein ungebrochen starker Euro verhinderte einen weiteren Anstieg des Eurostoxx 50 , der am späten Vormittag so gut wie unverändert bei 3648,86 Punkten stand. Er verharrte damit auf seinem höchsten Niveau seit November, das er vor dem Wochenende erreicht hatte.

Anleger mussten dabei abwägen zwischen der Hoffnung, dass in Deutschland bald eine neue Regierung gebildet werden kann, und dem anhaltenden "Shutdown" in den USA. Hierzulande hatte die SPD am Wochenende grünes Licht für Koalitionsverhandlungen mit der Union gegeben. In Washington jedoch haben Republikaner und Demokraten weiter keinen Ausweg aus der Haushaltssperre gefunden. Am Montag wird nun mit erneuten Gesprächen gerechnet.

Vor diesem Hintergrund machten auch die wichtigsten Länderbörsen zu Wochenbeginn keine Sprünge. Der CAC 40 in Paris lag zuletzt knapp mit 0,11 Prozent im Minus bei 5520,55 Punkten, während sich der Londoner FTSE 100 mit knapp 7736,82 Punkten knapp über Wasser behauptete.

Auf Unternehmensseite sorgten vor allem Übernahmen für Schlagzeilen. Aktien von Yoox-Net-A-Porter sind in Mailand um fast ein Viertel in die Höhe geschossen, nachdem der Luxusgüterkonzern Richemont eine Offerte abgegeben hatte, die mit 38 Euro nahe dem nun erreichten Kursniveau liegt. Kepler-Experte Marco Baccaglio riet den Anlegern dazu, das Angebot anzunehmen. Papiere von Richemont gaben daraufhin in Zürich um rund 1 Prozent nach.

Aktiv wurde außerdem der französische Pharmakonzern Sanofi , der für 11,6 Milliarden US-Dollar das auf seltene Blutkrankheiten spezialisierte US-Biotechunternehmen Bioverativ kaufen will. Mit 105 Dollar je Anteilsschein bietet Sanofi einen deutlichen 64-prozentigen Aufschlag zum jüngsten Kursniveau des Unternehmens. Die Papiere von Sanofi büßten daraufhin in Paris 2,5 Prozent ein. Sie waren so im Eurostoxx das Schlusslicht.

Mit Quartalszahlen aufwarten konnte die Schweizer Großbank UBS - sie überzeugten die Anleger aber nicht. Nach einem unerwartet hohen Milliardenverlust im vierten Quartal sanken die Papiere der Großbank in Zürich um knapp 2 Prozent. Analyst Kinner Lakhani von der Deutschen Bank sprach auf den ersten Blick von einer schwachen operativen Entwicklung. Positive Aussagen zur Ausschüttungspolitik konnten vor diesem Hintergrund nicht auf den Aktienkurs durchschlagen./tih/ag