NEW YORK (awp international) - An der Wall Street ist nach einem verhaltenen Wochenstart am Dienstag kaum Besserung in Sicht. Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn 0,14 Prozent tiefer auf 23 877 Punkte.

Neben negativ aufgenommenen Geschäftszahlen grosser Banken bremste der andauernde Teilstillstand der US-Regierung die Kaufbereitschaft der Anleger. In Aussicht gestellte Steuersenkungen in China hatten lediglich den Aktienkursen in Asien nachhaltig Auftrieb gegeben. Dem US-Markt dürften sie hingegen ähnlich wenig positive Impulse geben wie letztlich zuvor schon den europäischen Handelsplätzen. Amerikanische Konjunkturdaten hatten in New York keinen erkennbaren Einfluss auf die Notierungen.

Die Aktien von JPMorgan sackten vorbörslich um über zweieinhalb Prozent ab, obwohl die US-Bank 2018 dank guter Geschäfte an den Finanzmärkten, der breiten Aufstellung und niedrigerer Steuern so viel verdient hatte wie nie zuvor. Allerdings hatten Experten mit noch besseren Resultaten gerechnet. Vor allem die Sparte mit dem Handel von Anleihen, Währungen und Rohstoffen, auf die Investoren ein besonderes Augenmerk haben, enttäuschte.

Dagegen verloren die Titel von Konkurrent Wells Fargo vor Handelsbeginn lediglich rund ein halbes Prozent. Das Geldhaus konnte seinen Gewinn im vergangenen Jahr allerdings nur dank geringerer Kosten steigern. Die Erträge hingegen gingen zurück. Zudem wurden die Erwartungen der Experten verfehlt.

Beim Krankenversicherer UnitedHealth stand trotz eines rund gelaufenen Schlussquartals ein vorbörslicher Kursrückgang um zwei Prozent zu Buche. Auch der unverändert optimistische Blick auf das neue Jahr half den Aktien nicht.

Dass Ford eine globale Allianz mit dem deutschen Konkurrenten Volkswagen eingeht, bescherte den Papieren des US-Autobauers ein Plus von knapp einem Prozent. Erster konkreter Schritt der Zusammenarbeit sei die geplante Entwicklung von Transportern und mittelgrossen Pick-ups ab 2022, bestätigten Volkswagen-Konzernchef Herbert Diess und Ford-Chef Jim Hackett. Beide erwarten den Angaben zufolge ab 2023 operative Ergebnisverbesserungen. Eine Kapitalverflechtung der beiden Unternehmen sei nicht vorgesehen. Geprüft werde eine mögliche Zusammenarbeit bei Elektromobilität, autonomen Autos und Mobilitätsdiensten./gl/mis