FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 18. April 2017. Anleger sehen zusätzliches Potenzial in Unternehmen entwickelter und aufstrebender Staaten, vor allem aus Deutschland, Großbritannien, USA und breit gestreut aus Schwellenländern.

Rund um die Feiertage gönnen sich viele Investoren offenbar eine Verschnaufpause. Die Osterferien und eine verkürzte Woche machen sich laut Händler im ETF-Geschäft bemerkbar. "Da fehlt einfach ein Handelstag", stellt Oliver Kilian fest. Bei geringeren Umsätzen verbucht der Händler der UniCredit insgesamt eine deutliche Vorliebe für Aktien-ETFs. Neben Werten entwickelter Staaten kämen Unternehmen von Schwellenländern etwa im breit engagierten MSCI Far East ex-Japan Index (WKN A0HGV9) und MSCI Emerging Markets (WKN A111X9) besonders häufig zum Tragen. "Hier hatten wir fast ausschließlich Käufe."

Als unauffällig mit unterdurchschnittlichen Bewegungen in beide Richtungen beschreibt Kilian den Umsatz mit Renten-Produkten. "Normalerweise macht die Anlageklasse etwa ein Drittel unserer ETF-Handelsaktivitäten aus."

Vieles dreht sich um Aktien

Im Hinblick auf Aktien interessierten sich die Kunden der UniCredit bevorzugt für ETFs mit deutschen DAX-Unternehmen (WKN 593393, ETFL01) und britischen FTSE-Werten. "Bei beiden dominierten die Zuflüsse." Dem gegenüber würden italienische Bluechips im FTSE MIB (WKN A0BLNG) ausgeglichen auf beiden Seiten gespielt. Gern gehandelt und in Summe gekauft werden Kilian zufolge kleine und mittlere Unternehmen im Stoxx Europe Small 200 Index (WKN A0D8QZ).

Auch Frank Mohr registriert reges Interesse und mehr Zu- als Abflüsse für letzteren Index, der die 200 Unternehmen mit der geringsten Marktkapitalisierung aus dem Stoxx Europe 600 Index enthält. DAX- und Euro Stoxx 50-Werte führt der Commerzbank-Händler in Summe auf der Verkaufsseite.

US-Werte bleiben erste Wahl

ETFs mit US-Aktien werden laut Kilian nach wie vor rege nachgefragt. "S&P 500-Tracker verschiedener Anbieter (WKN A0YEDG), gern auch in währungsgesicherter Form (WKNs A113FQ, A1C5E9), gehören bei uns zu den meist gehandelten Produkten."

Abseits ausgetretener Pfade

Auf der Suche nach alternativen Indexstrategien kommen verstärkt Smart Beta-ETFs zum Tragen, wie Kilian meldet. Mit dem überwiegend in den Depots landenden MSCI Emerging Market Minimum Volatility-Index ETF (WKN A1J782) investierten Anleger in Wertpapiere des MSCI Emerging Markets mit der absolut niedrigsten Renditevolatilität unter Berücksichtigung bestimmter Beschränkungen. In Summe gefragt seien zudem auf den MSCI USA Value-Index (WKN A1JVB8) basierende ETFs.

Europäischer ETF-Markt bleibt auf Wachstumskurs

Im ersten Quartal knüpfen Anbieter von Indexfonds übrigens nahtlos an den Erfolg von 2016 an. Laut Lyxor summierten sich die Nettozuflüsse auf dem europäischen ETF-Markt von Januar bis März 2017 auf 30 Milliarden Euro. Allein im vergangenen Monat hätten Anleger 9,8 Milliarden Euro zusätzlich in ETFs investiert und das verwaltete Vermögen zum Stichtag damit auf 566 Milliarden Euro angehoben. Das entspreche einem Plus von 10 Prozent, wobei positive Markteinflüsse in Höhe von 4 Prozent zum Tragen kämen. "In einem insgesamt risikofreundlicheren Umfeld verzeichneten sowohl Aktienmärkte entwickelter Länder als auch der Schwellenländer sowie Anleihe-ETFs positive Zuflüsse", beschreiben die Analysten des ETF-Emittenten in ihrem jüngsten Marktbarometer.

Mit einem Plus in Höhe von 6,3 Milliarden Euro profitieren im März demnach in besonderem Maße Aktien-ETFs. Neben Produkten mit europäischen und nordamerikanischen Unternehmen hätten Anleger verstärkt zu Portfolios mit Schwellenländer-Aktien sowie global aufgestellten Produkten gegriffen. Aus ETFs mit Aktien aus der Region Asien-Pazifik verabschiedeten sich Anleger indes in Summe. Unterm Strich sei das verwaltete Vermögen im März in diesem Bereich um 494 Millionen Euro geschrumpft.

Von: Iris Merker

18. April 2017, sie können sich kostenlos für unseren täglichen Newsletter per E-Mail anmelden. Registrieren Sie sich bei www.boerse-frankfurt.de/newsletter

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