FRANKFURT (awp international) - Inmitten der Berichtssaison der Unternehmen halten sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt angesichts bereits hoher Kursstände weiter zurück. So fielen die Geschäftszahlen teils durchwachsen aus.

Der Leitindex Dax bewegte sich weiter in seiner jüngst ausgebildeten Seitwärtsspanne und notierte zuletzt minimal tiefer bei 16 028,22 Punkten. Das Börsenbarometer blieb damit aber in Schlagweite zu seinem erst am Dienstag bei gut 16 104 Punkten erreichten Rekordhoch.

"Der Dax kämpft weiter darum, die Konsolidierungszone der vergangenen Tage nach oben zu verlassen", schrieb Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Marktes. Noch fehlten allerdings die dafür notwendigen Anschlusskäufe. Dass andererseits trotz des stagnierenden Marktes grössere Gewinnmitnahmen ausblieben, zeigte die Erwartung der Anleger einer nächsten dynamischen Aufwärtsbewegung in den verbleibenden Handelswochen des Jahres.

Indes stehen am Nachmittag mit Spannung erwartete Inflationszahlen aus den USA auf der Agenda. Laut dem Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners ist ein weiterer Anstieg der Teuerung bereits Konsens. "Entscheidend könnte für die Börsen sein, welche Ziffer vor dem Komma steht. An die 5 haben sich die Börsianer bereits gewöhnt", sagte der Experte.

Der MDax der mittelgrossen Börsentitel gab am Mittwoch um 0,12 Prozent auf 36 055,97 Zähler nach. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte um 0,2 Prozent zu.

Hierzulande schockte ein zurückhaltender Ausblick die Aktionäre von Adidas : Die Papiere sackten um 6,5 Prozent ab und waren damit mit Abstand das Schlusslicht im Dax. Der Sportartikelhersteller wird wegen anhaltender Lieferkettenprobleme und eines schwierigeren Marktumfeldes in China vorsichtiger. Zwar bekräftigte der Konzern seine Jahresprognose, geht aber nun davon aus, das untere Ende der erwarteten Ergebnisspanne zu erreichen. Im Sog dessen büssten die Anteilsscheine des Wettbewerbers Puma 1,8 Prozent ein.

An der Index-Spitze gewannen die Papiere von Infineon gut zwei Prozent. Der Halbleiterhersteller wird dank der hohen Chip-Nachfrage beim Blick auf das laufende Geschäftsjahr noch etwas optimistischer als zuletzt. So rechnet das Unternehmen bei der Profitabilität im Kerngeschäft jetzt mit einem etwas besseren Wert als noch Anfang Oktober.

Die Probleme der Windkraft-Tochter Siemens Gamesa sowie die anhaltende Restrukturierung in der Energietechnik haben zwar Siemens Energy im vergangenen Geschäftsjahr belastet. Dennoch will das Unternehmen im ersten vollständigen Jahr seines Bestehens den Aktionären eine kleine Dividende zahlen. Analyst Simon Toennessen von der Investmentbank Jefferies hob zudem hervor, dass die Resultate der Sparte Gas & Power stark ausgefallen seien. Die Aktien von Siemens Energy lagen rund ein Prozent im Plus.

Im SDax schnellten die Anteilsscheine von SMA Solar mit einem Plus von fast 15 Prozent an die Spitze des Nebenwerteindex. Fehlende Bauteile bremsen den Solartechnikkonzern zwar bei guter Auftragslage aus. Trotz eines leichten Umsatzrückgangs in den ersten neun Monaten verdiente der Wechselrichterspezialist aber wesentlich mehr als noch vor einem Jahr.

Derweil verlief der Börsengang des Herstellers von veganen Lebensmitteln Veganz recht enttäuschend. Der erste Kurs lautete 86,90 Euro, danach gaben die Aktien auf zuletzt 83,50 Euro nach. Verglichen mit dem Ausgabepreis von 87 Euro bedeutet dies ein Abschlag von rund vier Prozent./la/mis