BERICHT ZUM

1. QUARTAL 2023/24

voestalpine AG

www.voestalpine.com

voestalpine-KONZERNIN ZAHLEN

1 Q 2022/23 VS. 1 Q 2023/24

Mio. EUR

1 Q 2022/23

1 Q 2023/24 Veränderung

01.04.-30.06.202201.04.-30.06.2023

in %

Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

4.645,4

4.445,7

-4,3

EBITDA

879,1

504,5

-42,6

Abschreibungen

186,4

188,3

1,0

EBIT

692,7

316,2

-54,4

Ergebnis vor Steuern

670,3

278,4

-58,5

Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Aktivitäten

523,4

220,0

-58,0

Ergebnis nach Steuern aus nicht fortgeführten Aktivitäten

91,1

-1,8

Ergebnis nach Steuern1

614,5

218,2

-64,5

Bilanz

Investitionen in Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte und

Beteiligungen

144,7

207,8

43,6

Eigenkapital

7.669,5

7.912,9

3,2

Nettofinanzverschuldung

2.282,2

1.935,0

-15,2

Nettofinanzverschuldung in % des Eigenkapitals (Gearing)

29,8 %

24,5 %

Finanzkennzahlen

EBITDA-Marge

18,9 %

11,3 %

EBIT-Marge

14,9 %

7,1 %

Cashflow aus der Betriebstätigkeit

-551,2

9,6

Aktienkennzahlen

Aktienkurs Ende der Periode (EUR)

20,28

32,90

62,2

Börsenkapitalisierung Ende der Periode

3.620,4

5.641,6

55,8

Anzahl der ausstehenden Aktien Ende der Periode

178.520.616

171.478.081

-3,9

Unverwässertes Ergebnis je Aktie aus fortgeführten Aktivitäten (EUR)

2,83

1,04

-63,3

Unverwässertes Ergebnis je Aktie aus nicht fortgeführten Aktivitäten (EUR)

0,51

-0,01

Unverwässertes Ergebnis je Aktie (EUR)

3,34

1,03

-69,2

Verwässertes Ergebnis je Aktie aus fortgeführten Aktivitäten (EUR)

2,83

1,01

-64,3

Verwässertes Ergebnis je Aktie aus nicht fortgeführten Aktivitäten (EUR)

0,51

-0,01

Verwässertes Ergebnis je Aktie (EUR)

3,34

1,00

-70,1

Personal

Beschäftigte (Vollzeitäquivalent) Ende der Periode

49.900

51.164

2,5

1Vor Abzug von nicht beherrschenden Anteilen.

ZWISCHENBERICHT

1. QUARTAL 2023/24

WIRTSCHAFTLICHES UMFELD UND GESCHÄFTSVERLAUF

EUROPA

Die wirtschaftliche Entwicklung in Europa verlor über das 1. Quartal 2023/24 an Dynamik. Zwar hat die Inflation zuletzt aufgrund gesunkener Energiepreise etwas nachgelassen, sie bleibt aber doch deutlich über dem Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB), die in der Folge im Berichtszeitraum die Zinsen weiter erhöht hat.

Die sich verschlechternden Finanzierungskonditionen beeinflussen vor allem die Bauindustrie und die produzierende Industrie, wo die Entwicklung von einer Abschwächung der Nachfrage, sinkenden Auftragsständen und Lagerabbau geprägt ist, obwohl sich die Probleme in den Lieferketten zunehmend lösen.

Der Dienstleistungssektor hingegen blieb in der Berichtsperiode auf Wachstumskurs, maßgeblich getrieben durch den Tourismus. Die im Zuge der COVID-19-Pandemie aufgebauten Sparguthaben der europäischen Bevölkerung haben sich bis dato nicht erschöpft.

Diese Divergenz zwischen den Wirtschaftssektoren führt zu unterschiedlichen Entwicklungsverläufen für die einzelnen Staaten der Europäischen Union. Während Länder mit überdurchschnittlichem Industrie-Exposure in ihrem Bruttoinlandsprodukt (BIP) eine relativ schwache Entwicklung zeigen, weisen Staaten mit starkem Tourismusanteil am BIP relativ gute Kennzahlen aus.

In diesem Umfeld war die voestalpine mit rückläufiger Nachfrage aus den Sektoren Bau, Maschinenbau und Konsumgüter konfrontiert. Die Automobilindustrie zeigte eine stabile bis leicht verbesserte Nachfrage aufgrund sich lösender Probleme in den Lieferketten und hoher Auftragsstände. Die Energieindustrie präsentierte sich im Berichtszeitraum trotz der gesunkenen Energiepreise noch auf sehr gutem Niveau. Dasselbe gilt für die Eisenbahn- und die Luftfahrtindustrie, die auch für die nähere Zukunft eine gute Performance erwarten lassen.

USA/NORDAMERIKA

Die FED (Federal Reserve, Notenbank der USA) hat deutlich früher als die EZB begonnen, die Inflation mit einer Verschärfung der Finanzierungskonditionen zu bekämpfen. Die positiven Effekte wurden im 1. Quartal 2023/24 mit einer deutlichen Abschwächung der Inflation sichtbar. Der in Verbindung damit befürchtete Wirtschaftsabschwung ist im Berichtszeitraum nicht eingetreten. Die US-Wirtschaft blieb insgesamt auf Wachstumskurs, insbesondere getragen vom Privatkonsum und von einer günstigen Dynamik bei den Exporten. Auch der Arbeitsmarkt, der zeitweise zur Überhitzung neigte, entwickelte sich im 1. Quartal gut, wobei die Zuwachsrate neu geschaffener Arbeitsplätze etwas abflachte. Angesichts dieser insgesamt positiven Entwicklung erwarten Wirtschaftsforscher:innen aktuell für die USA nur eine milde Rezession zu einem späteren Zeitpunkt als ursprünglich prognostiziert.

Vor diesem Hintergrund entwickelte sich die Nachfrage nach Produkten des voestalpine-Konzerns insgesamt zufriedenstellend. Insbesondere der Eisenbahn- und Energiebereich erwiesen sich als Grundpfeiler des positiven Geschäftsverlaufs.

B E R I C H T Z U M 1 . Q U A R T A L 2 0 2 3 / 2 4

3

BRASILIEN/SÜDAMERIKA

Brasilien war wesentlich früher als Nordamerika und Europa mit einer hohen Inflation konfrontiert, worauf die brasilianische Notenbank mit einer restriktiven Zinspolitik reagierte. Im 1. Quartal 2023/24 scheint der Höhepunkt von Inflation und Zinsanstiegen überschritten.

Die brasilianische Wirtschaft vollzog über den Berichtszeitraum im Wesentlichen eine Seitwärtsbewegung, getragen von robustem Privatkonsum und guter Auslastung in der Nahrungsmittelproduktion. Die Industrieproduktion blieb hingegen moderat.

Die brasilianischen voestalpine-Standorte performten im 1. Quartal 2023/24 sehr zufriedenstellend. Vor allem der anhaltende Boom am Photovoltaiksektor Brasiliens und die international gute Nachfrage aus dem konventionellen Energiesegment schufen dafür die Grundlage.

CHINA/ASIEN

Die Dynamik der "Wiedereröffnung" der Wirtschaft nach den harten COVID-19-Lockdowns hat im

1. Quartal 2023/24 an Momentum verloren. Investitionen und Industrieproduktion zeigten sich verhalten, was sich in schwächeren Exporten widerspiegelt.

Auch der Dienstleistungssektor, der noch im letzten Quartal 2022/23 von einem Nachfrageboom geprägt war, hat sich etwas eingebremst.

Die chinesische Zentralbank reagierte mit Zinssenkungen. Auch die Zentralregierung versuchte, mit Investitionen in die Infrastruktur Impulse zu setzen. Obwohl die Regeln im Immobiliensektor regional gelockert wurden, haben sich die Probleme hier eher verschärft als entspannt.

Ungeachtet der insgesamt schwächer als erwarteten Entwicklung bleibt die chinesische Wirtschaft im Wachstumsmodus.

Die chinesischen Standorte des voestalpine-Konzerns wiesen unter diesen Bedingungen eine weitgehend stabile Performance aus.

ENTWICKLUNG FINANZKENNZAHLEN DES voestalpine-KONZERNS

Mit 4.445,7 Mio. EUR schwächten sich die Umsatzerlöse des voestalpine-Konzerns im 1. Quartal 2023/24 im Jahresvergleich geringfügig ab (1. Quartal Vorjahr: 4.645,4 Mio. EUR). Während die Metal Engeneering Division von der starken Dynamik in der Öl- und Gasindustrie sowie in der Eisenbahninfrastruktur profitierte, bewegten sich die Umsatzerlöse in den anderen drei Divisionen unter dem hohen Niveau des Vorjahres. In der Steel Division entwickelte sich das Preisniveau nach den Verwerfungen im Vorjahr im Zuge des Ukraine-Krieges rückläufig. In der High Performance Metals Division führten sinkende Absatzmengen zu einem Rückgang beim Umsatz. Beim operativen Ergebnis (EBITDA) fiel das Minus gemessen am historisch besten operativen Ergebnis, das der voestalpine-Konzern im Vorjahresquartal erzielt hat, deutlich aus und verringerte sich im 1. Quartal 2023/24 um 42,6 % auf 504,5 Mio. EUR bei einer Marge von 11,3 % (1. Quartal Vorjahr: 879,1 Mio. EUR; Marge 18,9 %). Das Betriebsergebnis (EBIT) schwächte sich im gleichen Zeitraum um 54,4 % auf 316,2 Mio. EUR bei einer Marge von 7,1 % ab (1. Quartal Vorjahr: 692,7 Mio. EUR; Marge 14,9 %). In einer ähnlichen Größenordnung verminderte sich auch das Ergebnis vor Steuern, das um 58,5 % auf 278,4 Mio. EUR fiel (1. Quartal Vorjahr: 670,3 Mio. EUR). Das Ergebnis nach Steuern reduzierte sich bei einer Steuerquote von 21,0 % (Vorjahr: 21,9 %) um 64,5 % auf 218,2 Mio. EUR (1. Quartal Vorjahr: 614,5 Mio. EUR).

4

Das Eigenkapital des voestalpine-Konzerns konnte im 1. Quartal 2023/24 weiter aufgebaut werden. Zum 30. Juni 2023 erreichte es eine Höhe von 7.912,9 Mio. EUR und lag damit um 3,2 % über dem Wert von 7.669,5 Mio. EUR zum Stichtag des Vorjahres. Im Vergleich zum Bilanzstichtag 31. März 2023 (7.769,4 Mio. EUR) stieg das Eigenkapital um 1,8 %. Die Nettofinanzverschuldung verminderte sich im Jahresvergleich um 15,2 % von 2.282,2 Mio. EUR per 30. Juni 2022 auf 1.935,0 Mio. EUR per 30. Juni 2023. Gegenüber dem Bilanzstichtag (1.661,0 Mio. EUR) erhöhte sich die Nettofinanzverschuldung hingegen um 16,5 %. Die Gearing Ratio (Nettofinanzverschuldung in % des Eigenkapitals) verbesserte sich im Jahresvergleich von 29,8 % per 30. Juni 2022 auf 24,5 % per 30. Juni 2023. Gegenüber dem Bilanzstichtag (21,4 %) nahm die Gearing Ratio hingegen leicht zu.

Der Beschäftigtenstand (FTE, Vollzeitäquivalent) des voestalpine-Konzerns hat sich per 30. Juni 2023 im Jahresvergleich um 2,5 % auf 51.164 erhöht (Stichtag des Vorjahres: 49.900). Gegenüber dem Bilanzstichtag 31. März 2023 (51.202) entwickelte sich die Beschäftigtenzahl nahezu konstant.

QUARTALSENTWICKLUNG DES voestalpine-KONZERNS

Mio. EUR

1 Q 2022/23

2 Q 2022/23

3 Q 2022/23

4 Q 2022/23

1 Q 2023/24

01.04.-30.06.2022

01.07.-30.09.2022

01.10.-31.12.2022

01.01.-31.03.2023

01.04.-30.06.2023

Umsatzerlöse

EBITDA EBITDA-Marge

EBIT EBIT-Marge Ergebnis vor Steuern Ergebnis nach Steuern1 Beschäftigte (Vollzeitäquivalent) Ende der Periode

4.645,4

879,1

18,9 %

692,7

14,9 %

670,3

614,5

49.900

4.649,8

566,6

12,2 %

205,4

4,4 %

176,0

100,6

50.374

4.290,0

4.639,9

4.445,7

433,3

665,6

504,5

10,1 %

14,3 %

11,3 %

241,9

484,2

316,2

5,6 %

10,4 %

7,1 %

206,3

438,2

278,4

149,1

314,5

218,2

50.018

51.202

51.164

1 Vor Abzug von nicht beherrschenden Anteilen.

Die Nettofinanzverschuldung lässt sich wie folgt überleiten:

Mio. EUR

Finanzielle Verbindlichkeiten langfristig Finanzielle Verbindlichkeiten kurzfristig Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Andere Finanzanlagen

Ausleihungen und sonstige Forderungen Finanzierung Nettofinanzverschuldung

30.06.2022 30.06.2023

2.441,6 2.420,9

987,9 868,0

-1.057,3-828,5

-69,4-502,8

-20,6-22,6

2.282,2 1.935,0

B E R I C H T Z U M 1 . Q U A R T A L 2 0 2 3 / 2 4

5

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voestalpine AG published this content on 09 August 2023 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 09 August 2023 05:54:05 UTC.