BERLIN (Dow Jones)--Der Energieversorger Uniper hat seine Zukunftspläne für das gescheiterte Anlandeterminal für Flüssigerdgas (Liquefied Natural Gas, LNG) in Wilhelmshaven konkretisiert. Unter dem Namen "Green Wilhelmshaven" soll im Hafen der Stadt ein Terminal für grünes Ammoniak mit Ammoniak-Cracker und Anschluss an das zukünftige Wasserstoff-Netz entstehen, sagte Konzernchef Andreas Schierenbeck während einer Pressekonferenz anlässlich der Jahresbilanz. "Die Inbetriebnahme des Terminals ist für die zweite Hälfte dieses Jahrzehnts geplant und abhängig vom nationalen Importbedarf und Exportangebot."

Darüber hinaus sei auch ein Elektrolyseur für die Produktion von Wasserstoff geplant. Das Gas soll sowohl an die lokale Industrie gehen und in das nationale Wasserstoff-Netz eingespeist werden. "Die NH3-Split-Anlage zur Produktion von grünem Wasserstoff wäre die erste skalierte Anlage ihrer Art", betonte der Uniper-Chef. Wasserstoff könne dann auch in den vorhandenen Salzkavernen gespeichert werden. Möglich sei ein Volumen von rund 295.000 Tonnen pro Jahr - rund 10 Prozent des für 2030 prognostizierten Bedarfs in Deutschland und 1,5 Prozent in Europa.

Uniper prüft bereits mit dem Stahlkonzern Salzgitter den Bau einer Direktreduktionsanlage mit vorgeschalteter Wasserstoff-Elektrolyse. Ziel des Projekts, bei dem das Unternehmen auch mit Rhenus Logistics, der Stadt Wilhelmshaven und dem Land Niedersachsen kooperiert, sind die Produktion von zwei Millionen Tonnen CO2-reduzierten Roheisen mit Hilfe von Wasserstoff aus Windstrom. Mit beiden Projekten würde am Standort Wilhelmshaven ein "Energy Hub" entstehen, sagte Schierenbeck.

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March 04, 2021 05:41 ET (10:41 GMT)