Von Christoph Steitz, Vera Eckert und Tom Käckenhoff

Die Berliner Regierung plant Ausschreibungen für zunächst 10 Gigawatt (GW) neue Kraftwerkskapazitäten, die später auf den Betrieb mit sauberem Wasserstoff umgestellt werden müssen.

"Wir könnten uns zunächst mit Anlagen von ein bis zwei GW beteiligen, wenn die entsprechenden Bedingungen erfüllt sind", sagte CEO Michael Lewis gegenüber Reuters nach einer Pressekonferenz zur Präsentation der Ergebnisse für 2023.

"Wenn möglich, wollen wir noch in diesem Jahr entscheiden", sagte Lewis.

Die Entscheidung von Uniper werde von den Rahmenbedingungen abhängen, sagte Lewis in Anspielung auf die Notwendigkeit, dass die Regierung die Details der Kapital- und Betriebszuschüsse präzisiert.

Berlin will außerdem bis Mitte 2024 ein neues Design für den Stromgroßhandelsmarkt vorlegen, das bis 2028 einsatzbereit sein soll und einen so genannten Kapazitätsmarktmechanismus beinhaltet, der der Notwendigkeit Rechnung trägt, die Bereitstellung stabiler Last zu belohnen.

Die ersten Ausschreibungen für die neuen Erzeugungsanlagen werden noch in diesem Jahr stattfinden, wenn die Regierung die Gesetzesvorschläge rechtzeitig auf den Weg bringt.

Die geplanten Kraftwerke werden für Berlin von entscheidender Bedeutung sein, wenn es darum geht, die Erzeuger von Braunkohle, der umweltschädlichsten Art, davon zu überzeugen, die Kohlekraftwerke früher als bis zum offiziellen Datum 2038 auslaufen zu lassen.

Zuvor hatte Lewis auf einer Pressekonferenz erklärt, dass 10 GW an neuen Kapazitäten seiner Meinung nach zu wenig seien, um einen Ausstieg aus der Kohleverbrennung zu ermöglichen.

"Wir gehen davon aus, dass 20-25 GW notwendig sein sollten, um alle alten Kraftwerke zu ersetzen", sagte er. "Wir brauchen eine weitere Stufe."