NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem Erholungstag deuten sich an der Wall Street am Freitag leichte Aufschläge an. Der Aktienterminmarkt lässt auf eine gut behauptete Handelseröffnung schließen - gestützt durch positive Preisdaten. Vielerorts stellt man sich an den Börsen bereits auf eine vorweihnachtliche Ruhe ein, die am letzten Handelstag in den USA vor der Weihnachtspause (der Rentenmarkt schließt bereits um 20:00 Uhr MEZ) bis Dienstag auch nicht durch frische Daten beeinträchtigt wird. Denn der im Rahmen der persönliche Ausgaben und Einkommen für November veröffentlichte PCE-Preisindex hat auf Monatssicht in der Kernrate die Erwartungen getroffen, auf Jahressicht fiel er einen Tick schwächer aus.

"Damit werden die Erwartungen sinkender US-Zinsen untermauert", kommentiert ein Händler. Die Kennziffer gilt als das Preismaß, welches von der US-Notenbank am stärksten zur Beurteilung der Inflation beachtet wird. Nachdem die Spekulation auf 2024 deutlich sinkende Zinsen den Zinsprognosen der US-Notenbank enteilt ist, hätte eine deutlichere Abweichung des PCE-Preisindex für stärkere Bewegungen sorgen können - insbesondere wenn er höher ausfallen wäre als erwartet. Denn hätte Korrekturbedarf - bei Aktien und Anleihen bestanden.

Gleichwohl kommen die Rentenrenditen etwas von ihren Tagestiefs zurück. Denn der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter ist im November überraschend stark gestiegen. Dies untermauert die Hoffnung auf eine "weiche Landung" der US-Konjunktur trotz des Zinsanstieges.


   Nike enttäuscht 

Auf die Stimmung drückt indes der Geschäftsbericht von Nike, denn die Aktie bricht vorbörslich um 11,5 Prozent ein. Der Sportartikelhersteller schlug zwar im zweiten Geschäftsquartal die Gewinnerwartungen, kündigte aber auch einen Sparplan im Umfang von 2 Milliarden und Restrukturierungskosten von 400 bis 450 Millionen Dollar für das laufende Quartal an. Zudem rechnet Nike nur noch mit einem Umsatzanstieg von 1 Prozent für das im Mai endende Gesamtjahr, während zuvor ein Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich veranschlagt worden war. Im laufenden Quartal soll der Umsatz sogar sinken.

Erdöl wird derweil teurer. Die Preise werden erneut von Sorgen über die Entwicklung im Roten Meer getrieben. Es drohen steigende Transportkosten wegen der längeren Ausweichrouten der Tanker, die der Bedrohung durch die jeminitischen Huthi-Rebellen entgehen wollen. Zudem befürchten Anleger Lieferengpässe.

Der Dollar bleibt mit den Zinssenkungsfantasien schwach, der Dollarindex verliert weitere 0,2 Prozent. Gold verteuert sich dank des schwachen Dollar und der Zinsspekulation.


   Nike-Wettbewerber unter Druck 

Unter den Einzelaktien verlieren die des Nike-Wettbewerbers Under Armour im Sog 5,3 Prozent. Rocket Lab schießen um 15,8 Prozent nach oben, das Unternehmen hat einen Großauftrag erhalten. Berkshire Hathaway hat Aktien an Occidental Petroleum erworben, der Kurs steigt um 0,8 Prozent.

AAR verzeichnete in seinem Berichtsquartal einen leicht gestiegenen Gewinn, der Luftfahrtdienstleister verfehlte aber die Schätzungen der Analysten. Der Kurs büßt 5,3 Prozent ein. Mission Produce teilte mit, dass es im laufenden Quartal aufgrund einer geringen mexikanischen Ernte mit einem etwas geringeren Avocado-Volumen und einem leichten Rückgang des Verkaufspreises rechnet. Der Markt quittiert das mit einem Minus von 2 Prozent.

Der Kauf von U.S. Steel durch Nippon Steel verdient laut US-Regierungsstellen aufgrund seiner potenziellen Auswirkungen auf die nationale Sicherheit und die Versorgungsketten eine "ernsthafte Prüfung". Der Kurs verliert 0,8 Prozent.


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US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,35         +1,8          4,33           -6,7 
5 Jahre                  3,87         -0,3          3,87          -13,5 
7 Jahre                  3,89         -0,7          3,90           -7,5 
10 Jahre                 3,87         -1,1          3,89           -0,6 
30 Jahre                 4,01         -1,5          4,03            4,4 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Fr, 7:55 Uhr  Do, 17:05 Uhr    % YTD 
EUR/USD                1,1029        +0,2%        1,0997         1,0992    +3,0% 
EUR/JPY                156,63        +0,0%        156,46         156,23   +11,6% 
EUR/CHF                0,9408        -0,2%        0,9423         0,9415    -4,9% 
EUR/GBP                0,8660        -0,2%        0,8665         0,8683    -2,2% 
USD/JPY                142,02        -0,1%        142,28         142,11    +8,3% 
GBP/USD                1,2735        +0,4%        1,2691         1,2658    +5,3% 
USD/CNH (Offshore)     7,1413        -0,0%        7,1538         7,1435    +3,1% 
Bitcoin 
BTC/USD             43.714,14        -0,6%     44.004,06      43.860,37  +163,3% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex               74,73        73,89         +1,1%          +0,84    -2,1% 
Brent/ICE               80,04        79,39         +0,8%          +0,65    -1,4% 
GAS                            VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF               34,55        34,42         +0,4%          +0,13   -59,2% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)          2.067,51     2.046,07         +1,0%         +21,44   +13,4% 
Silber (Spot)           24,47        24,48         -0,0%          -0,01    +2,1% 
Platin (Spot)          980,14       968,00         +1,3%         +12,14    -8,2% 
Kupfer-Future            3,92         3,92         +0,1%          +0,00    +3,1% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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December 22, 2023 09:08 ET (14:08 GMT)