Zürich (awp) - Die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS hinterlässt eine grosse Lücke im Schweizer Kapitalmarkt. Dies will die Privatbank J.Safra Sarasin nützen und ein eigenes Kapitalmarktteam aufbauen, wobei sie laut AWP-Informationen zahlreiche Mitarbeitende des erfahrenen CS-Teams einstellt.

Ein bedeutender Teil des Kapitalmarktteams der CS soll zu der Basler Bank wechseln, wie die Nachrichtenagentur AWP aus drei Quellen erfahren hat. J.Safra Sarasin gründe ein komplettes Team einschliesslich Kundenakquisition, Syndikat, Handel, Verkauf, Dokumentation und allem, was sonst noch dazugehöre, sagte ein Insider.

Einige wenige Mitarbeitende des CS-Teams wechselten allerdings auch zur Deutschen Bank, sagte ein anderer Insider. Diese habe das hiesige Kapitalmarktgeschäft bisher aus London heraus geleitet.

Einem Bericht der Finanzplattform "Finews.ch" von Mitte Woche zufolge hat die Deutsche Bank dazu Rosario Clemente, der zuletzt Co-Chef der Abteilung bei der CS war, angeworben. Clemente werde ab Herbst 2023 neuer Leiter des Kapitalmarktgeschäfts in der Schweizer Einheit der deutschen Bank. Zudem solle die Schweizer Einheit durch weitere Zuzüge verstärkt werden.

Die Credit Suisse lehnte gegenüber AWP einen Kommentar dazu ab. Bei J.Safra Sarasin und der Deutschen Bank war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

Die Credit Suisse ist seit Jahren die erste Adresse am Franken-Kapitalmarkt vor UBS und Zürcher Kantonalbank und platziert einen Grossteil der Frankenemissionen auf dem hiesigen Markt.

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