Die Volumina - die Anzahl der Buchungen über alle Segmente hinweg - stiegen im Vergleich zum dritten Quartal des Vorjahres um 21%, der konsolidierte Umsatz um 11%.

Das Mobilitätssegment - also das Taxi-Geschäft - verzeichnete einen Anstieg des Gesamttransaktionswerts um 33%. Das Geschäft mit der Essenslieferung, das viel wettbewerbsintensiver ist, wuchs nur um 6%.

Das Logistiksegment, das nur 14% des konsolidierten Umsatzes ausmacht, kommt nicht in Schwung: Volumen und Umsatz schrumpften beide um 27%.

In seinem Kerngeschäft verteidigt Uber seine Marktanteile und fängte die Inflation gut ab. Allerdings ist der Preisdruck im Bereich der Essenslieferung, der sehr wettbewerbsintensiv ist, deutlich spürbar - was in diesem Quartal zu einem Rückgang der Betriebsmarge führte.

Das allgemeine Bild ändert sich nicht: Das Mobilitätssegment, das einzige wirklich profitable Segment, subventioniert die Entwicklung der beiden anderen Segmente.

In diesem Zusammenhang wäre es nicht überraschend, wenn ein aktivistischer Investor auftauchen würde, und eine Trennung der drei Bereiche fordert. Allein das Mobilitätssegment erzielt in diesem Jahr einen Betriebsgewinn vor Abschreibungen (EBITDA) von 5 Milliarden Dollar.

Bei einem Aktienkurs von 50 USD erreicht der Unternehmenswert von Uber insgesamt 109 Milliarden Dollar, was etwa dem 22-fachen des Betriebsgewinns  des Mobilitätssegments entspricht.

In den ersten neun Monaten des Jahres stieg der konsolidierte Umsatz von 23,3 Milliarden Dollar auf 27,3 Milliarden Dollar. Mit einem konsolidierten Free Cashflow (Bargewinn) von 2,6 Milliarden Dollar, der allerdings fragwürdig ist, sendet das Management ein starkes Signal an die Anleger.

Es sei daran erinnert, dass dieser Betrag nicht um die riesigen Vergütungen in Aktien bereinigt ist, die in den ersten neun Monaten des Jahres 1,5 Milliarden Dollar erreichten. Der ausgewiesene Free Cashflow bleibt daher weitgehend eine Fiktion.

Diese Aktienvergütungen, überwiegend in Form von RSUs (Restricted Stock Units - Aktienbezugsrechte), haben keinen Ausübungspreis und eine starke verwässernde Wirkung. CEO Dara Khosrowshahi hat zwar sechs Millionen Aktienoptionen, aber ihr Ausübungspreis liegt bei 33 Dollar, also deutlich unter dem aktuellen Kurs.

Und last but not least: Der CEO und der CFO haben im vergangenen Jahr zusammen 37 Millionen Dollar verdient. All dies scheint die Anleger jedoch nicht zu stören, die die jüngsten Ergebnisse von Uber sehr positiv bewerten.